Es ist soweit! Mein erstes Beautyinterview und dann auch gleich noch mit Irit Eser, einer DER Beautybloggerinnen unserer Generation, die man einfach kennen muss, wenn man informiert sein möchte. Legen wir doch direkt mal los:
Stellst Du Dich bitte kurz vor?
Mein Name ist Irit Eser, ich wohne in Dortmund und wenn ich mich gerade nicht um meine entzückenden Töchter oder meine Arbeit kümmere, treffe ich meine Freundinnen, mache Sport, lese und blogge bei iriteser.de – am liebsten über Anti-Aging-Pflege.
Verrätst Du Dein Alter?
Aber klar: 49.
Welche Einstellung hast Du zum Thema Beauty? Bist Du eher ein Beautyjunkie oder hältst Du es im Badezimmer eher pragmatisch?
Eine Mischung aus beidem. Als Beautybloggerin gibt es eigentlich immer gewisse „Vorräte“, nämlich die neuen Testobjekte. Die Auswahl ist immer recht groß – aber wenn es dann zu viel wird, wird ausgemistet und verschenkt. Zu viel ist für mich: mehr als fünf bis sieben Bodylotions oder Shampoos, mehr als zwanzig Cremes, Seren, Augencremes. Nur bei Sonnenschutz bin ich maßlos, da habe ich immer mind. fünf verschiedene da, im Frühjahr, wenn die Neuheiten rauskommen, auch mal bis zu zwanzig.
Beschreibe die für Dich perfekte Hautpflege?
Das ist schwierig. Duft am besten keiner bis minimal, bei der Textur mag ich gerne Cremes, die gut einziehen, aber ein eingecremtes Gefühl hinterlassen (nicht fettig!). Der gewünschte Effekt: keine Pickel, keine Röungen, kein unruhiges Hautbild. Genug Feuchtigkeit, um die Haut optisch ein bisschen aufzupolstern Und vernünftige Inhaltsstoffe, die einen Anti-Aging-Effekt haben (Antioxidantien, Peptide, Retinol…)
Thema Make up: Welche Utensilien dürfen in Deiner täglichen Make up Routine nicht fehlen?
Definitiv Mascara (Korres Professional Volume) und mein dunkelbrauner Gel Eyelinerstift von Essence – das ist die Minimalvariante am Wochenende. Wenn ich ins Büro gehe, sieht es so aus:
- Foundation (ähem, da habe ich Auswahl), ggf. Puder (schnöder Babypuder aus dem DM)
- Blush (da bin ich wählerisch, ich habe NARS, Armani und Hourglass im Angebot)
- Contouring (derzeit das kleine Set von Catrice aus der großen Theke bei Müller)
- Highlighter (Mac Sculpting Powder in Emphasize – der beste aller Zeiten),
- Augenbrauen (entweder Armani oder Clarins Set für Augenbrauen)
Hört sich kompliziert an, ist aber in ein paar Minuten erledigt. Der Rest hängt davon ab, wonach mir ist. Entweder recht dunkel geschminkte Augen und etwas Unauffälliges auf die Lippen ODER eine dunkelgraubraune Kontur an den Augen und roter Lippenstift.
Erzählst Du uns eine Anekdote aus Deiner Jugend? Wann und wie bist Du mit Make up in Berührung gekommen?
Ich habe Makeup schon immer geliebt, ich war schon als kleines Mädchen fasziniert. Das größte Vergnügen war es, mit den Sachen meiner Tante zu spielen – die hatte IMMER lackierte Fingernägel und toupierte Haare und Schminke im Gesicht. Anekdote? Da gibt es so einige, aber ich habe immer VIEL Mathe- und Lateinnachhilfe gegeben, um meine Beautywünsche zu erfüllen. Angefangen hat das mit dem legendären Shiseido-Lidschatten Duo von Serge Lutens 1983 (jeweils schwarz mit einer kräftigen Farbe kombiniert). Meine Mutter hat mir dann verboten ihn zu kaufen (17 DM – spinnst du?).
Wie hat sich Deine Einstellung zu Hautpflege und Make up über die Jahre verändert?
Makeup weniger, Hautpflege mehr ☺ leider. Ich mochte es immer, mich bunt anzumalen. Ich liebe quietschgrünen Eyeliner und kräftige Lippenstifte. Nun ja, die Zeiten von quietschgrün sind vorbei und beim Lippenstift trage ich am liebsten klassisches Rot. Hautpflege durfte früher keine Pickel machen, ansonsten alles gut. Mittlerweile lege ich großen Wert auf wirksame Inhaltsstoffe und Verträglichkeit.
Der schlimmste Fehlkauf in Sachen Beauty?
Bunte Kontaktlinsen – war das ein Gefummel, nichts für mich. Dabei fand ich die Idee von blauen oder violetten oder grasgrünen Augen so toll…
Eins der schönsten Beautyerlebnisse habe allerdings ich Eduardo Ferreira, Head of Artistry & Teaching bei Bobbi Brown zu verdanken. Er meinte bei einem Schminktermin, ich bräuchte ja gar keine Foundation, die Haut wäre auch so schön. Ja, das mag ich.
Wie stehst Du zum Thema Schönheits-OP oder –eingriffe?
Zwiespältig. Ich hatte eine OP an den Augenlidern und das würde ich Bedarfsfall auch wieder machen. Lifting etc finde ich merkwürdig und werde es nicht machen. Nicht- oder minimalinvasive Eingriffe: definitv ja. Ich habe Botox in der Stirn und Filler strategisch im Gesicht verteilt und ich mag es. Bemerkt hat das noch keiner (außer ich schreibe darüber), noch nicht mal meine eigene Mutter. In diesem Bereich gibt es derzeit unglaubliche Weiterentwicklungen (Ultraschall, Laser usw usw) und ich schließe grundsätzlich nichts aus. Ich mache aber auch nichts wahllos. Das sind Maßnahmen, um einfach ein bisschen frischer und ausgeruhter auszusehen – und nicht 20 Jahre jünger. Und dementsprechend suche ich mir „meine“ Sachen heraus.
Hast Du ein Schönheitsideal? Jemand, von dem Du sagen kannst, dass er Dich beauty-technisch inspiriert?
Na klar, hat doch jeder. Ich fand immer einen absolut eigenständigen und unverwechselbaren Look gut. Den gibt es in allen Varianten – früher mochte ich Linda Evangelista mit ihrem genialen Haarschnitt und den wechselnden Haarfarben, heute Tilda Swinton. Außerdem mag ich Kate Winslet. Und Katherine Hepburn. Und… nein, ich höre jetzt auf. Es gibt niemanden, der mich beautytechnisch inspiriert. Aber ich versuche immer, meinen eigenen unverwechselbaren Look beizubehalten. Dazu zählen rötlich gefärbte Haare, oben erwähntes Makeup und schwarze Kleidung.
Hast Du ein Beautygeheimnis, das Du verraten möchtest?
Ja, Sonnenschutz SPF50 und UVA-Schutz. Täglich. Immer. In ausreichender Menge. Keine Ausnahme.
Relagio
Januar 11 2016Schönes Interview. Da erfährt man vom Profi nebenbei noch ein paar tolle Tipps. Irits Meinung zum Thema Schönheits-Ops teile ich.