Für mich ist eine Insel immer ein besonderer Ort.
So richtig kann ich es nicht in Worte fassen, was mit mir passiert, wenn ich auf eine Insel komme. Alles fällt von mir ab. Quasi sofort. Ob auf Sylt, auf Lanzarote, auf Rügen oder wie neulich auf Kreta. Als ich im Sand saß und diese Gedanken niederschrieb.
Der Himmel scheint weiter, das Meer trennt mich von allem, das mich zuhause zu verpflichten scheint. Auch wenn ich das mobile Büro bei mir habe und jeden Tag einige Dinge erledigt werden müssen. Auch wenn ich mit dem Alltag zuhause in festem Kontakt stehe. Schließlich ist das hier kein reiner Urlaub. Aktuell begleite ich meinen Mann, der auf Kreta eine Konferenz besucht. Für mich tickt die Uhr trotz aller Aufgaben langsamer. Und trotzdem arbeite ich hier deutlich effektiver. Reguliert sich mein Tag ganz anders:
Morgens Yoga und Schwimmen.
Frühstück.
Ein bisschen Strand.
Mittags geht es zurück in den Schatten – es wird gearbeitet, zu Mittag gegessen und wieder gearbeitet. Bis ich am späten Nachmittag nochmal für 2 Stunden den Strand entere und mich in eins meiner geliebten Bücher vertiefe.
Oder eine der vielen Ideen aufschreibe, die mir hier in den Sinn kommen.
Sind Inseln also eventuell kleine Eilande, die uns Zuflucht in stürmischen Zeiten bieten? Stürmische Zeiten, wie sie so oft im Innen und im Außen toben? Uns traurig, wütend oder unzufrieden machen. Kritiker, Neider, Speichellecker…alle bleiben zurück in der Ferne – die Herzmenschen bleiben im Herzen bei mir. Was mir sonst nur schwer gelingt, gelingt mir auf einer Insel fast schwerelos leicht:
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Sich frei machen von all dem Ballast, den man in Kopf und Herz mit sich herumschleppt. Hier ist nichts nur richtig oder nur faslch. Eine Insel ist nachsichtig mit einem. Sie nimmt einen genauso wie man ist. Sie gibt Weite und Raum. Zum Loslassen (seit langem ein großes Thema, das mich sehr beschäftigt). Zur Reflektion. Schon und immer wieder. Letztlich zur Heilung und Regeneration. Besinnung auf das Wesentliche. Wahrscheinlich weil das viele Wasser rund um mich herum die Möglichkeit gibt, sich nur mit sich selbst zu beschäftigen…
Ich gehe meinen Weg weiter. Gedanklich. Gewappnet für die Zeit zurück auf dem Festland. Gelüftet. Erholt. Ausgeschlafen. Aufgeräumt. Frei von all diesen wirren Gedanken, die ich gerade niederschreibe – so ganz gegen meine Art, die immer ein bisschen vorlaut, fröhlich und lustig ist und mit einem Augenzwinkern versehen. Momentan beschäftigt mich einfach ganz schön viel und es will raus. Das hier ist mein Ventil und die Gedanken, die mich in diesem Zusammenhang mit Inseln beschäftigen, möchte ich heute schon wieder gern mit euch teilen. Denn ihr seid meine Community. Wegbegleiter im Netz.
Und weil mir diese Woche Kreta so gut getan hat, nehme ich euch am Sonntag mit dorthin. Zeige euch meine liebsten Orte auf der Insel. Stelle euch eine tolle Frau und ein ganz besonderes Refugium vor. Und natürlich gibt es reichlich andere Empfehlungen, statt wirres Gedankenzeug. Versprochen!:-)
Anja Popp
Juni 21 2018Liebe Anja ☀️ das ist so wahr, inseln verzaubern uns, innen und außen, lassen uns aufatmen, toll hast du das beschrieben, danke, dass Du uns mitnimmst
Ute
Juni 23 2018Hallo Anja – bei mir reicht schon Meer um genau das zu empfinden, was Du oben beschreibst…egal bei welchem Wetter! LG