Fotos: Elena Peters Businessfotografie
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„Jeder sollte eine Gabi haben!“
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Diesen Satz sage ich ganz oft. Denn „meine“ Gabi ist ein absolutes Goldstück! Seit Anfang letzten Jahres unterstützt mich Gabi als digitale Assistentin in freier Mitarbeit und ist mittlerweile fester Bestandteil des kleinen Schminktante-Teams, das hier für euch wöchentlich Beiträge recherchiert, Newsletter schreibt und euch auf Instagram unterhält.
Wenn bei mir kreatives Chaos tobt, glättet Gabi ruhig und strukturiert die Wogen. Sie ist da, wenn ich pünktlich mit allen Vorbereitungen für Blogbeiträge fertig werde, aber genauso, wenn es (und das passiert recht oft) knapp wird. Gabi betreut das Lektorat für den Blog und ist die gute Fee für viele internen Geschehnisse im Newslettertool und hier auf der Website. Aber nicht nur das: Wir tauschen uns aus, lernen voneinander und manchmal muss sie auch ein bisschen trösten, wenn mir mal wieder alles zu viel wird. Und ich schätze sie dafür, dass sie auch mal sagt, wenn sie etwas nicht kann oder weiß.
Wir haben uns auf einem Retreat kennengelernt, bei dem sie Teilnehmerin war und ein Beautycoaching bei mir gebucht hatte. Und irgendwie sind wir in Kontakt geblieben. Ich mag ihre ausgeglichene und geerdete Art und bewundere ihre organisierte Struktur.
Gabi steht nicht so ganz gerne im Mittelpunkt. Sie sagt immer, dass sie die größte Freude daran hat, zu wissen, wenn es läuft und sie im Hintergrund maßgeblichen Anteil daran hat. Glaubt mir, es war gar nicht so leicht, sie zu überzeugen, die Fragen für das Beautyinterview zu beantworten. Denn, dass Gabi Kosmetik mag, das weiß ich sehr sicher!! 🙂
Umso mehr freue ich mich, dass ich euch heute die Frau im Beautyinterview näherbringen darf, die so viel dafür tut, dass ihr jeden Sonntag auf die Minute pünktlich euren Blogartikel lesen könnt.
Let’s go!
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Gabi, sag doch mal…
Stellst du dich bitte kurz vor? Was sollen/dürfen die Leser*innen über dich erfahren?
Hallo, ich bin Gabi, fast 61 Jahre alt und ganz aufgeregt, weil ich jetzt hier bei der lieben Anja genau auf die Fragen antworten darf, die sie schon so vielen tollen Frauen gestellt hat. Ich habe drei erwachsene Kinder, komme aus Düsseldorf und habe 35 Jahre meines Lebens bei einer Großbank gearbeitet. Seit 2020 arbeite ich als Virtuelle Assistentin und unterstütze tolle Einzelunternehmerinnen als „gute Fee im Hintergrund“, damit sie auf ihrer jeweiligen Bühne strahlen können.
Ich lese leidenschaftlich gerne und finde Kraft in der Natur und am Meer.
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Du hast mit Mitte 50 dein Leben ganz schön umgekrempelt und dich von einem festen Job in die Selbständigkeit begeben. Wie fühlt sich das an?
Vor fünf Jahren stand ich vor der Wahl, in den Vorruhestand zu gehen oder noch mal etwas ganz Neues zu machen. Ich habe mich für letzteres entschieden, weil ich einfach gerne arbeite. Natürlich hatte ich Zweifel, auch wegen meines Alters… Aber es hat sich schnell herausgestellt, dass ich vielleicht nicht mehr so schnell, fit und hip wie eine 25jährige bin, dafür aber eine ganz andere Stärke besitze: meine Lebens- und Berufserfahrung! Ich finde es großartig, zu jeder Zeit an jedem Ort arbeiten zu können (wenn das WLAN mitspielt). Tatsächlich habe ich meine Entscheidung noch keinen Tag bereut!
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Magst du den Leserinnen etwas mitgeben, die vielleicht ebenfalls überlegen, neue Wege zu gehen?
Sei mutig!
Wenn du wirklich etwas verändern möchtest und dein Bauchgefühl sagt Ja – dann los. Und auch wenn es erstmal nur kleine Schritte sind. Auch diese bringen dich voran. Trust the process! Und hab Geduld mit dir.
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Ich erlebe dich als einen unglaublich strukturierten und organisierten Menschen, den kaum etwas aus der Fassung bringt. Wie gelingt dir das??
Witzig, ich empfinde mich selbst gar nicht als so strukturiert. Im Grunde bin ich sogar ziemlich chaotisch, habe buchstäblich immer sehr viele Tabs offen und verzettel mich bei meinen eigenen Sachen hier und da. Bei meinen Kundinnen kann ich das aber ausblenden und mich auf ihre unterschiedlichen Bedürfnisse konzentrieren und einstellen.
Wenn ich etwas als dreifache Mama besonders gut gelernt habe, dann ist es, flexibel zu sein und auf unerwartete Situationen schnell zu reagieren 😉 Knappe Deadline oder alles nochmal von vorne? Kein Problem, gerade diese Herausforderungen mag ich sogar sehr. Und ich bin sehr dankbar, dass ich ohne großes Marketing so wunderbar wertschätzende Kundinnen habe, mit denen eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe möglich ist.
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Wie ordnest du Chaos, wenn du welches vorfindest?
Erstmal durchatmen – dann schaue ich es mir genau an. Auch das größte Chaos/Projekt ist zu ordnen, wenn man es in möglichst kleine Schritte zerteilt und diese dann Schritt für Schritt angeht. Ich bin ein totaler Listentyp. Mir hilft es, alles im Überblick auf dem Papier zu haben und dann abzuhaken.
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Wie definierst du für dich den Begriff Schönheit? Was empfindest du als schön?
Da halte ich es mit Christian Morgenstern „Schön ist eigentlich alles, was man mit Liebe betrachtet.“ Ich finde so vieles schön: Menschen, Natur, Worte, Dinge etc. und versuche, mit einem positiven Blick durchs Leben zu gehen. Auch bzw. gerade, wenn das im Moment oft schwierig ist.
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Bist du eher ein Beautyjunkie oder hältst du es im Badezimmer eher pragmatisch?
Irgendwo dazwischen. Ich habe immer verschiedene Reinigungsprodukte (gerne Gel oder Schaum) im Einsatz, mehrere Seren, die ich dann nach Lust und (Haut)Laune benutze. Ich wäre gerne minimalistischer, das gelingt mir aber nur in Teilen, weil ich einfach Freude an unterschiedlichen Produkten habe.
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Wie hast du für dich die passende Pflegeroutine gefunden? Bist du ihr treu oder wechselst du die Routinen auch hin und wieder?
Wenn ich etwas gefunden habe, dass mir und meiner Haut gefällt, bin ich eine sehr treue Seele und möchte nichts anderes mehr. Leider funken mir da manchmal die Hersteller dazwischen, die das ein oder andere (manchmal auch alle, siehe Highdroxy) Produkt vom Markt nehmen. So heißt es dann wieder: Weitersuchen und ausprobieren. Das ist auch ganz spannend, wie ich hier bei unserer Recherche für die Drogerieperlen festgestellt habe.
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Worauf achtest du bei der Wahl deiner Beautyprodukte?
Ich achte viel mehr auf die Inhaltsstoffe. Früher war ich da unwissend und kritiklos unterwegs. Bis meine Haut anfing, Zicken zu machen. Ich habe dann sehr viele Blogbeiträge (von Irit Eser und der Schminktante) gelesen und meine Produkte sukzessive umgestellt.
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Gibt es ein Beautyprodukt, das für dich ein echter Gamechanger in diner Beautyroutine war oder ist? Oder ein absolutes Musthave, ohne das du nicht mehr sein möchtest?
Meine Gesichtsbürste. Ich liebe Trockenbürsten, praktiziere das für den Körper schon sehr lange und seit etwa zwei Jahren bürste ich täglich mein Gesicht. Für mich ist das wie ein Espresso für die Haut, ich möchte es nicht missen.
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Wir werden ja alle nicht jünger. Wie gehst du damit um, dass sich auch deine Haut mit zunehmendem Alter verändert?
Tatsächlich bin ich da recht entspannt. Vielleicht liegt das auch daran, dass ich mich nie alleine über mein Äußeres definiert habe. Natürlich finde ich Altersflecken und hängende Konturen nicht toll, aber ich habe keine Lust, mich ständig nur darauf zu konzentrieren. Ich pflege und hege mich bestmöglich und freue mich über jeden Tag, den ich gesund und selbstbestimmt verbringen kann.
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Hat sich Deine Einstellung zu Hautpflege und Make up über die Jahre verändert? Was machst Du heute anders als vor 10 Jahren?
Dank eines Beautycoachings bei der Schminktante 😉 weiß ich, wie ich mit wenigen Handgriffen (und guten Pinseln – auch eine wichtige Erkenntnis) ein schönes und leichtes Make-up zaubern kann, das unterstreicht und mit dem ich mich einfach besser fühle.
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Eins meiner Beautymantren lautet: Tuschen Baby, Tuschen! Verrätst du uns, welches deine liebste Mascara ist und warum?
Oh, da bin ich sehr experimentierfreudig. Ich habe immer mehrere Mascaras im Einsatz, in verschiedenen Farben. Da ich extrem kurzsichtig bin, sind getuschte Wimpern für mich ein Muss. Meine liebste Mascara ist ein Highend-Produkt und leider keine Naturkosmetik: Mascara Terrybly in Purple Success. Die Farbe passt einfach so schön zu meinen graugrünen Augen, ich habe bisher nichts Vergleichbares gefunden. Lila ist schwer zu finden. Das nächste Testobjekt liegt schon bereit: die Mascara von JACKS beauty line. Ich bin sehr gespannt.
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Gibt es irgendeine Begebenheit im Zusammenhang mit den Thema Beauty, von der du sagt: nie wieder?
Mit Mitte 20 wollte ich eine zarte, blonde Strähne, die mein Gesicht umrahmen sollte. Das Ergebnis war eine fünf cm breite Strähne in Platinblond – ganz furchtbar. Danach war ich bedient und habe ich nie wieder Farbe an meine Haare gelassen. Heute mischen sich immer mehr Silberfäden in meine Locken, ich mag das und freue mich tatsächlich auf „mein Grau“, ich finde das cool.
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Was hält dich jung?
Meine Kinder, meine Neugierde, mein Wunsch, immer zu lernen, Neues zu entdecken. Aktuell beschäftige ich mich mit dem Gedanken, mich als Gasthörerin an der Uni einzuschreiben. Ich habe leider nicht studiert, das läuft mir irgendwie hinterher. Vielleicht aber auch, weil ich mir ein gewisses Maß an Kindlichkeit bewahrt habe. Bei Blätterhaufen, Kastanien, Schaukeln, frisch fallendem Schnee etc. bin ich kaum zu halten … Wenn irgendwann jemand sagt: „Schau dir mal die verrückte Alte an!“, dann weiß ich: alles richtig gemacht!
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Welchen Rat würdest du deinem jüngeren Ich mit auf den Weg geben?
Vergleiche dich nicht und vertraue deinem Bauchgefühl. Wie viel Zeit habe ich damit vergeudet, anders sein zu wollen, war unzufrieden und viel zu hart zu mir. Und habe viel zu oft Dinge gemacht, nur um zu gefallen, obwohl ich eigentlich wusste, das tut mir nicht gut.
Heute bin ich so klar wie noch nie, stehe zu mir und meinen Eigenheiten und lebe MEIN Leben, ohne ständig darauf zu achten, was andere vielleicht denken könnten – das ist übrigens der richtig gute Teil am Älterwerden.
Ach ja, vielleicht noch ein Rat: Treibe regelmäßig Sport! Ich bin eher unsportlich und das rächt sich jetzt an einigen Stellen … ich versuche, es auch hier mit Baby Steps zu ändern.
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Was wünschst du dir für die Beauty-Zukunft?
Noch viel mehr Produkte (für jedes Budget), die weder uns noch unserer Umwelt schaden. Denn das ist möglich. Leider ist vielen Brands einfach nur der schnelle Profit wichtig. Ob sich das jemals ändert?
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Liebe Gabi,
hab tausend Dank, dass dich die Schminktanten-Leser*innen nun auch endlich kennenlernen durften!
Lydia
Dezember 8 2024Wie schön, dass Gabi sich getraut hat! Man bekommt direkt Lust, mit Euch ein Heißgetränk zu genießen und anschließend Seifenblasen machen und schaukeln zu gehen!! Einen happy Sonntag wünsche ich Euch
Annette Wigge
Dezember 8 2024Liebe Gabi, liebe Anja,
Vielen Dank, dass ihr dieses Interview teilt. Ich bin fast 57 und arbeite seit über 35 bei einer Bank in Düsseldorf Gabis Erfahrungen inspirieren mich sehr und machen mir Mut, dass mein weiterer Lebensweg noch viele Abenteuer für mich bereit hält.
Ich wünsche euch einen schönen 2. Advent
Herzliche Grüße aus Düsseldorf von Annette
angela*
Dezember 8 2024Sehr sympathisch, „deine“ Gabi!
lg
angela*