Alle Fotos, die uns Eva Imhof für das Beautyinterview zur Verfügung gestellt hat, hat Sarah Joana @pic.sel gemacht.
Als ich in Vorbereitung auf eine Veranstaltung mit JACKS beauty line den Namen Eva Imhof las, kramte ich gedanklich alle Schubladen durch. Irgendwo hatte ich den Namen schon einmal gehört. Auch das Gesicht kam mir so bekannt vor. Aber ich wusste nicht, wohin ich Eva verorten sollte.
Als wir uns in Berlin dann persönlich kennenlernten, war alles klar: Eva war viele Jahre lang das Gesicht verschiedener Formate von RTL und ntv. Wir waren uns sofort sympathisch.
Eva Imhof … immer auf der Überholspur. Eine Art Superwoman, so dachte sie selbst lange Zeit. Kein Job zu anstrengend, keine Überstunde zu viel. Immer her mit der Verantwortung – das war Evas Motto. Bis nichts mehr ging. Und Eva auf die harte Tour lernen musste, auf ihren Körper zu hören. Heute geht sie achtsamer mit ihren Ressourcen um und teilt ihre Message im Coaching und in Workshops. In Berlin hat sie uns ihre bewegende Geschichte erzählt, die mir bis heute Gänsehaut macht. Noch immer ist Eva für mich eine Art Superwoman: Aber eine, die weiß, wann und wie sie ihre Kräfte einsetzt.
Ich freue mich ganz besonders, dass ich Eva für das Grand Finale der Beautyinterviews in diesem Jahr gewinnen konnte und gebe jetzt für sie die Bühne frei!
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Eva, sag doch mal …
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Stellst du dich bitte kurz vor? Was sollen die LeserInnen über dich erfahren?
Was viele nicht wissen, mein Zweitname ist Johanna. Ich bin benannt nach Johanna von Orléans. Ich habe die doppelte Staatsbürgerschaft, bin in Darmstadt geboren und außerdem Bürgerin von Zürich. Seit meinem 22. Lebensjahr stehe ich vor der Kamera und war 16 Jahre lang als Wetterfee bei RTL und n-tv im Einsatz. Außerdem arbeite ich als Autorin und Kolumnistin, bin bei Instagram aktiv und Mutter von 13-jährigen Zwillingsmädels. In meinem Leben habe ich schon so viel erlebt und überlebt, dass ich manchmal das Gefühl habe, eine 200-jährige Schildkröte zu sein (metaphorisch gesprochen).
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Auf dem Glow Experience Day von JACKS beauty line hast du deine beeindruckende und teilweise bestürzende Geschichte erzählt und auf der Bühne quasi „die Hosen runtergelassen“. Du hattest eine erfolgreiche Fernsehkarriere und von einem auf den anderen Tag war alles anders. Magst du erzählen, was dir passiert ist und wann du gemerkt hast, dass du in deinem Leben dringend etwas ändern musst?
Das ist ein hochkomplexes Thema und lässt sich schwer in wenigen Sätzen zusammenfassen. Sagen wir mal so: Ich war bereits zu Studienzeiten extrem ehrgeizig und habe beispielsweise für meinen Auslandsaufenthalt in Lugano innerhalb eines halben Jahres Italienisch auf Universitätsniveau gelernt. Ich habe mich selbst schon immer extrem gefordert und somit halte ich fest: Es war nicht ausschließlich meine erfolgreiche Fernsehkarriere, die mich ins Straucheln gebracht hat, sondern die logische Konsequenz eines Lebens auf der Überholspur (mit parallel zwei Firmen, Zwillingen, Ehe, Ansprüchen etc.), das irgendwann einfach einen Totalschaden erlitten hat. Inzwischen habe ich mein Leben komplett umgekrempelt und kann ein großes Portfolio meiner Arbeit mit Gelassenheit und Ruhe abdecken, so dass ich effizient arbeite, ohne auszubrennen.
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Was war der schwerste Part auf dem Weg zurück ins „normale“ Leben?
ALLES. Und ehrlich gesagt: Wie es sich anfühlt, mit Burnout (2019) diagnostiziert zu werden und dann – aus diversen Faktoren heraus – fünf Jahre lang durch die Hölle zu schreiten, lässt sich schwer vermitteln. Meine (hochkomplexe) Geschichte und das Resultat daraus sind allerdings auch ein Grund, warum ich inzwischen Betroffene (auch Menschen mit schwerer mentaler Erkrankung) sowie deren Angehörige auf ihrem Weg begleite. Viele Menschen verlieren in dieser zermürbenden Situation die Zuversicht. Ich bin das beste Beispiel für Recovery unter den schwierigsten Umständen.
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Heute bist du Coach für mentale Gesundheit und hilfst Menschen dabei, neue Wege zu finden und zu gehen. Was ist dein Tipp für Situationen, in denen man denkt, es geht nicht weiter?
Pauschal einen Tipp zu geben ist nicht ganz einfach, da dies sehr vom Einzelfall abhängt. Es gehört zum Leben dazu, dass wir Menschen alle in Situationen geraten, in denen wir denken: „Es geht nicht weiter.“ Das passiert beispielsweise bei Schicksalsschlägen, Tod oder Trennungen. Die entscheidende Frage – und hier setzt meine Arbeit an – ist: Wie gehe ich damit um? Wie schaffe ich es, mein Leben trotz dieser Faktoren zufriedenstellend zu gestalten?
Bei meiner Tätigkeit (egal, ob als Coach, Beraterin, Speaker, Autorin etc.) orientiere ich mich grundsätzlich an meinen Werten wie Mut, innerer Stärke, Resilienz und Empathie. Außerdem arbeite ich stets wissenschaftsorientiert auf der Basis von Fachbüchern, Fakten und Studien. Als ausgebildete Journalistin verfüge ich über ein enormes Maß an Neugier und bilde mich stets fort. Dazu kommt mein umfangreiches Erfahrungswissen und die Tatsache, dass ich mit jeder meiner Klientinnen ein Konzept erarbeite – für ein Leben, das sich wieder leicht anfühlt.
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Was ist für dich das Schönste am Älterwerden?
Das „Schönste“? Soll das ein Witz sein?! ;-)) Spaß beiseite, liebe Anja: Schön finde ich tatsächlich, dass ich inzwischen so viel gelernt, gelebt und gesehen habe, dass ich mich zuweilen bereits ein bisschen weise fühle. Und das ist herrlich!
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… und worauf könntest du dabei gut und gerne verzichten?
Na ja, der Körper war früher natürlich entsprechend frischer. Allerdings bin ich sehr dankbar dafür, dass mich dieser Körper mit allem drum und dran und drin bereits seit 47 Jahren so treu durch die Gegend trägt.
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Die Wechseljahre werden zunehmend in der Öffentlichkeit thematisiert. Wie wichtig findest du öffentliche Aufklärung und den Austausch, der damit einher geht?
Also ich finde das hervorragend, lehrreich und sehr praktisch. Als Kind habe ich meine Mutter immer über ihre Hitzewallungen stöhnen hören, ohne zu verstehen, was das soll. Und ich bin so erzogen worden, dass man über Krankheiten und sonstige Intimitäten nicht spricht.
Und nun bin ich dankbar, dass ich so viel erfahre zu diesem Thema, über das früher nur geschwiegen wurde.
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Wie definierst du für dich den Begriff Schönheit? Was empfindest du als schön?
Schönheit sehe ich vor allem in den Augen eines Menschen. Ist da ein Funkeln? Ist da jemand wach und hört mir (aufrichtig) zu?! Außerdem mag ich Stil und Grandezza. Ich habe in meinem Umfeld einige Damen über 80, die ich als sehr schön empfinde, auch wenn sie nicht (mehr) dem gängigen Schönheitsideal entsprechen.
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Bist du eher ein Beautyjunkie oder hältst du es im Badezimmer eher pragmatisch?
Meine Einschätzung: weder noch. Ich mag es grundsätzlich lieber minimalistisch und besitze eher wenige hochwertige Sachen als einen Haufen Schrottprodukte.
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Wie hast du für dich die passende Pflegeroutine gefunden? Bist du ihr treu oder wechselst du die Routinen auch hin und wieder?
Ich benutze abends in der Regel stets ein Reinigungsfluid und einen Toner. Und dann mache ich es nach Gefühl: Wenn meine Haut spannt, bekommt sie noch eine Creme. Oft habe ich allerdings das Gefühl, sie freut sich, wenn sie über Nacht mal „atmen“ darf. Ich bin durchaus neugierig und wechsle meine Produkte auch mal ab.
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Gibt es ein Beautyprodukt, das für dich ein echter Gamechanger in deiner Beautyroutine war oder ist?
Absolut! Augenpads. Aktuell liebe ich die – sehr dünnen und durchsichtigen – Hydrogel Lifting Augenpads von Marine Cosmetics. Da ich morgens des Öfteren mit geschwollenen Augen aufwache, zaubert dieses Produkt ratzfatz eine geglättete Augenpartie.
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Wir werden ja alle nicht jünger. Wie gehst du damit um, dass sich auch deine Haut mit zunehmendem Alter verändert?
Meine Haut ist praktischerweise eine ziemlich verlässliche Partnerin: Bereits aus meiner Zwillingsschwangerschaft bin ich recht fit wieder rausgekommen und meine Haut hat sich beispielsweise am Bauch gut regeneriert. Und was soll ich sagen?! Es ist, wie es ist. Und da gerade das Wort „Longevity“ in aller Munde ist: Wenn wir alle anstreben, so gesund und fit wie möglich 120 Jahre alt zu werden, ist es doch irritierend zu denken, dass man dabei die Haut einer 20-Jährigen behalten bzw. bekommen kann, oder?! Wie auch immer: Ich nehme es mit Humor und pflege mich so, wie es gerade in meinen jeweiligen Tag passt.
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Hat sich deine Einstellung zu Hautpflege und Make up über die Jahre verändert? Was machst du heute anders als vor 10 Jahren?
Meine Einstellung hat sich verändert. Mein Fokus ist nicht mehr so penibel auf mein Äußeres gerichtet. Außerdem gehe ich inzwischen auch mal gerne in die Sauna oder hüpfe ins eiskalte Meer – eine Frischekur für Körper, Geist und Seele!
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Eins meiner Beautymantren lautet: Tuschen Baby, tuschen! Verrätst du, uns welches deine liebste Mascara ist und warum?
Momentan benutze ich die Mascara von JACKS beauty line. Miriam Jacks hat sie mir kürzlich im Rahmen einer Zusammenarbeit persönlich überreicht und ich bin begeistert von den schönen schwarzen Wimpern, die man damit entstehen lassen kann.
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Wer oder was inspiriert dich?
Da gibt es einiges. Zum einen sind es Frauen wie du, die mitten im Leben stehen und zeigen, was das Leben alles so Schönes bereithält. Außerdem befasse ich mich mit Literatur und entsprechenden Autorinnen und Autoren, die mir auf gewisse Art und Weise etwas geben. Und bereits seit meiner Jugend habe ich immer ein Skizzenbuch dabei. Da sammle ich alles, was mir Inspirierendes begegnet. Zum Beispiel Flyer in Cafés, Blätter und Blüten, die irgendwo auf dem Boden rumfliegen und mir interessant erscheinen oder auch Eintrittskarten aus Museen oder von Veranstaltungen. Überhaupt finde ich Kunst inspirierend und ich lasse mich gerne durch Städte treiben und schaue, wo ich überall lande und einkehre.
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Gibt es einen Tipp, den du Frauen in den Wechseljahren aus eigener Erfahrung mit auf den Weg geben möchtest? Oder wenn du noch nicht oder erst in einer frühen Perimenopause bist: Welcher Tipp, denkst du, wird dich gut durch deine Wechseljahre begleiten?
Ich tausche mich mit Freundinnen aus, höre und schaue die Videos von der wundervollen Dr. Sheila de Liz, die einen Wechseljahresbestseller nach dem anderen schreibt und lasse mich regelmäßig bei meiner Frauenärztin checken und beraten.
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Welchen Rat würdest du deinem jüngeren Ich mit auf den Weg geben?
Da mein jüngeres Ich nicht auf mein älteres Ich gehört hätte bzw. hören würde, kann ich mir den Rat sparen ;-).
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Was wünschst du dir für die Beauty-Zukunft?
Also da wünsche ich mir vor allem Gelassenheit und Ruhe. Die Kunst zu genießen. Die Kraft, auch noch im fortgeschrittenen Alter fröhlich zu sein und sich zu pflegen. Und schlussendlich: Das Leben mit Humor nehmen.
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Wenn euch das Interview gefallen und/oder inspiriert hat, lasst Eva gerne ein paar Zeilen in einem Kommentar da!