Schon gelesen? Franzis Büchertipps im Mai 2024

Werbung – jedes einzelne Werk der Büchertipps ist in diesem Artikel verlinkt. Weder Franziska noch ich werden in irgendeiner Art für diese Büchertipps bezahlt. Es sind reine Herzensempfehlungen.+ + +

Mörder, Betrüger, Einbrecher sind in TV, Kino, Büchern fast immer männlich. Das weibliche Böse ist selten genannt und wenn dann – meiner Wahrnehmung nach – eher aus Eifersucht handelnd und etwas lieblos dargestellt. Die Zahlen über Straftäterinnen sind wesentlich geringer als die über männliche Täter – in der Kunst, Kultur und Literatur sind böse Frauen noch weiter unterrepräsentiert.

Unter Tatverdächtigen sind 25% weiblich, 20% aller Strafurteile ergehen über Frauen. In deutschen Gefängnissen und forensischen Psychiatrien ist weniger als jede zehnte Insassin weiblich.

Ich präsentiere euch heute drei Bücher mit weiblicher Bosheit, Täterinnen und viel Nervenkitzel, die euch hoffentlich lange im Gedächtnis bleiben werden.

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Nelle Lamarr
The Family Guest

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Sie ist der perfekte Gast. Und sie hat vor, zu bleiben.

Tanya aus Großbritannien ist Gastschülerin an der Coldwater Academy in LA und wohnt für dieses Schuljahr bei den Merritts. Sie ist groß, blond, schlank, höflich, zuvorkommend – der perfekte Hausgast und sieht der verstorbenen älteren Tochter der Merritts verblüffend ähnlich.

Sie fügt sich in das Familienleben ein, hilft bei der Organisation von Feiern, interessiert sich für den Beruf des Vaters und ist beliebt bei ihren Mitschüler*innen.

Nur ihre jüngere Gastschwester Paige und deren Großmutter Marjorie sind misstrauisch: Ist Tanyas Akzent wirklich passend, wieso ist sie manchmal aus dem Nichts so aggressiv und warum meldet sich ihr Vater nie?

Als Gastmutter Natalie sich auch zu fragen beginnt, wer Tanya wirklich ist, hat der Countdown bereits begonnen – und das fulminant spannende Finale steht vor der Tür.

The Family Guest ist ein mitreißender Psychothriller, in dem vier Frauen sich einen Kampf zwischen Recherche, alter Schuld und unterdrücktem Hass liefern – definitiv etwas für Fans von Gone Girl oder The Wife Between Us.

Nelle Lamarr/The Family Guest
übersetzt von Wolfgang Thon
HarperCollins
16 €

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Kanae Minato
Geständnisse

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Am letzten Schultag vor den Ferien steht eine Lehrerin vor ihrer Klasse in Japan und verkündet, dass sie nicht mehr unterrichten wird. Denn ihre vierjährige Tochter ertrank im Schwimmbecken der Schule – und wie Frau Moriguchi der erschreckten Klasse erzählt, sitzen ihre Mörder direkt unter den Schüler*innen.

Die Lehrerin geht, ein neuer Lehrer übernimmt und erlebt beginnendes Mobbing, dass sich immer weiter steigert. Denn der Klassenverband hat beschlossen, dass die Mörder nicht bleiben dürfen.

Aus vier Perspektiven erzählt erleben wir mit, wie es zur Tat kam und was die Folgen sind für die Lehrerin, ihren Nachfolger, die beiden Mörder und die Klassensprecherin. Das ist langsam sich steigernder Grusel, der ganz nüchtern erzählt wird. Lakonisch und nicht bewertend, gerade das macht die Alltäglichkeit dieses Bösen besonders tiefgehend.

Der Stil hat mich an Ferdinand von Schirach und Kazuo Ishiguro erinnert – ein besonderer Fund, der nicht um Effekte heischt.

Geständnisse war das erste Buch von Kanae Minato, direkt ein Bestseller und wurde auch verfilmt.

Kanae Minato/Geständnisse
übersetzt von Sabine Lohmann
Penguin
13 €

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Freida McFadden
Wenn sie wüsste

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Millie kommt frisch aus dem Gefängnis, ist so pleite, dass sie in ihrem Auto schläft und hat keine abgeschlossene Ausbildung. Als die reiche Nina sie als Haushälterin einstellt, mit Zimmer unter dem Dach und eigenem Bad, ist Millie so dankbar, dass sie alles tun würde, um den Job zu behalten.

Trotzdem findet sie Nina merkwürdig: Die lässt sich optisch gehen, fängt dauernd Streit mit ihrem extrem attraktiven Ehemann an und ihre Tochter ist eindeutig verzogen. Auch Millie wird schnell Opfer ihrer Attacken: Angeblich hat sie Dinge vergessen, verlegt und ist generell an allem schuld. Schnell fragt Millie sich, warum Ninas Mann sie so abgöttisch liebt – und ob nicht sie ihn viel glücklicher machen könnte.

Wir erleben mit, wie sich das Psychokarussell dreht und dreht – wer wird das Spiel um Liebe und Macht gewinnen in diesem wunderschönen Haus voll teurer Dinge und Menschen mit Geheimnissen?

Ich kann euch versprechen, dass nichts ist, wie es scheint und der nächste Twist direkt um die Ecke lauert. Vielleicht das spannendste, aber auch psychologisch grausamste Buch, das ich seit langem gelesen habe.
Teil 2 um Millie „Sie kann dich hören“ ist am 11.04. erschienen.

Freida McFadden/Wenn sie wüsste
übersetzt von Astrid Gravert, Renate Weitbrecht
Heyne
16 €

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