Weiter mit Wolle. Letzte Woche war Modewoche in Berlin, diese Woche ist Modewoche bei der Schminktante. Wollmodewoche.
Wir machen weiter mit den modischen Maschen. Und reisen ein bisschen weiter. Denn aus Südamerika, Asien und Afrika kommt ebenfalls tolle Wolle (huch, ein Reim 🙂 ).
Kaschmir
Kaschmirwolle stammt vom Unterbauch der Kaschmirziege. Da sie in kalten Gebieten, wie z.B. der Mongolei oder Himalaja lebt, hat sie ein besonders dichtes und wärmendes Fell. Die Kaschmirziege wird nicht geschoren, sondern das Haar wird nur ausgekämmt. Das Langhaar wird anschließend von dem sehr weichen Unterhaar getrennt, was eine große Bedeutung für die Qualität der Wolle hat. So lassen sich auch die enormen Preisunterschiede zwischen hoch- und minderwertigen Kaschmirprodukten erklären.
Kaschmirkleidung hat hervorragende Klimaeigenschaften, sie hält bei Kälte warm und kühlt bei Wärme. Sie ist nicht nur unglaublich weich, sondern auch leicht. Von Allude gibt es ein spezielles Kaschmir-Pflegeset, das könnt ihr hier kaufen. Außerdem gibt uns Andrea Karg, Inhaberin von Allude noch einen Tipp mit auf den Weg, wenn euer Lieblingspullover nicht mehr so schön ist: Legt den feuchten Pulli ein bis zwei Stunden in einem Gefrierbeutel ins Eisfach. Danach liegend trocknen oder kurz auf der niedrigsten Stufe (kalt) in den Trockner geben. Glattgestrickte Teile mit dem Dampfbügeleisen leicht dämpfen. Wichtig dabei ist, dass ihr den Stoff auf gar keinen Fall berührt. So richten sich die feinen Härchen wieder auf und eure guten Stücke bleiben euch länger erhalten.
Alpaka
Das Alpaka ist eine aus den südamerikanischen Anden stammende, domestizierte Kamelform, die vorwiegend ihrer Wolle wegen gezüchtet wird. In Europa wird Alpakawolle bisher eher wenig genutzt, bzw. gern in einer Kombination mit anderen Wollgarnen, Kaschmir zum Beispiel. Die Alpakas werden nur 1x jährlich – kurz vor Beginn des Sommers – geschoren. Die Wolle bzw. auch das Vlies leiden so nicht unter den veränderten Witterungsbedingungen. Jedes Tier bringt durchschnittlich zwischen drei und fünf Kilogramm Wolle. Die Wolle gibt bis zu 22 unterschiedliche Farben und Schattierungsmuster. Das Material verfügt über ziemlich gute Eigenschaften, weshalb die Wolle vom Alpaka auch als „Vlies der Götter“ bezeichnet wird. In der Tat ist das Garn in der Weichheit vergleichbar mit Kaschmir. Es gilt als besonders hautverträglich, besitzt höchste thermische Eigenschaften und hat kaum einen Pillingeffekt an der Kleidung. Die Wolle eignet sich zum Filzen, Weben und Stricken. Man kann von der Babydecke, über Pullover bis hin zum Teppich oder Steppbett fast jedes textile Stück aus ihr herstellen.
Yak
Jetzt wirds ganz exotisch. Dieses Garn wird gern mit einer besonders weichen Schnurwolle kombiniert. Die wärmende Eigenschaft des Fells von den im Himalaya lebenden Yak-Rindern ist kaum zu überbieten. Die Tiere halten, dank ihres weichen Haares, bis zu -40°C aus, das mittels Schnur und Kämmen gewonnen wird. Übrigens die einzige Rinderart, die über ein mehrschichtiges und besonders dichtes Haarkleid verfügt – aufgeteilt in festes Deck- und feines Unterhaar, auch Flaum genannt. Der Flaum gilt als besonders wertvoll, wenn er von einem weißen Yak stammt, weil sich diese Wolle leicht färben lässt. Bei den Nomaden im Westen Tibets wird sie als Kulu bezeichnet. Wegen ihres großen Volumens ist die Yak-Wolle perfekt für Outdoor-Pullis, Jacken und Ponchos sowie Wolldecken. Von Kaschmir unterscheidet sie sich durch ihre etwas gröbere Struktur.
Kamelhaar
Durch das Kämmen junger Kamele (Trampeltiere) aus der Mongolei, China, Russland und Afrika werden die hochwertigen Kamelhaarfasern gewonnen. Im textilen Bereich findet ausschließlich das feine Unterhaar vom Fell der Jungtiere Verwendung. Bedingt durch dessen Seltenheit mischt man es oft mit weiteren Garnen wie Seide oder Kaschmir. Kamelhaar ist eine superweiche, anschmiegsame und Temperaturausgleichende Hohlfaser mit guter Feuchtigkeitsaufnahme. Diese entsteht durch die nahezu schuppenfreie Oberfläche der Haare. Nicht verwunderlich also, dass dieses Klimaanlagen-ähnliche Material bestens für Mäntel, Jacken und Decken geeignet ist. Die ganze Farbpalette erdiger Töne erstreckt sich von nahezu reinem Weiß (Haar von Baby-Kamelen), bis hin zu einem rötlichen Braun.
Hoffentlich haben wir Euch mit den beiden Fachvorträgen jetzt nicht gelangweilt. Freitag verraten wir Euch noch, wie Ihr an Euren liebsten Wollteilen ganz lange Freunde habt.
Micha
Januar 28 2015Ich liebe Yak-Wolle! Es gibt echt nichts weicheres und wärmeres. Entdeckt habe ich Sie über die tollen Sachen von Shokay, die die Wolle nicht nur in Westchina direkt von nomadischen Hirten ernten sonder sie auch dort handstricken lassen. Auch zum selber stricken ist die Wolle super, ich hab mir vor 3 Jahren Schal und Handschuhe aus Yakwolle gestrickt, bis heute absolute Lieblingsstücke
Liebe Grüße,
Micha
schminktante
Januar 28 2015Shokay…da geh ich doch gleich mal schauen. Als geborene Frierkatze… 🙂 Danke für den Tipp!
Alles Liebe
Anja