Heute nehme ich euch mit nach Kitzbühel. Dort war ich kürzlich zu Dreharbeiten für das Reisemagazin bei Doppio TV.
Das neue Jahr begann, wie das alte Jahr endete: mit Reisen. Eine besonders schöne Reise führte mich in die Tiroler Aplen, genauer gesagt nach Kitzbühel. Dort habe ich Verena Wriedt betreut, die als Moderatorin durch die Reisesendung führt, und mit der ich im November schon nach Marrakesch reisen durfte (Den kompletten Reisebericht könnt ihr HIER noch einmal nachlesen.).
Schicki-Micki trifft Tradition?
Der kleine Ort, der als Schickimicki-Oase für die Reichen und Schönen bekannt und ein bisschen verschrien ist, hat mich auf ganz bezaubernde Art überrascht. Die Menschen lieben ihren Heimatort. Viele Gasthäuser, Hotels und Unternehmungen liegen seit Generationen in Familienhand. Die Kitzbüheler leben mit einer stoischen Gelassenheit zwischen Natur und aufgesetztem Luxus und nehmen jeden Gast als Menschen an, ob er nun tote Tiere am Leib trägt oder nicht. Das hat mir richtig gut gefallen!
Hotel im Nachbarort
Unser Team war im benachbarten Kirchberg untergebracht, weil ganz Kitzbühel für das anstehende Streif-Rennen ausgebucht war. Das Hotel Elisabeth ließ aber trotzdem keine Wünsche offen. Da arbeitet es sich gut, wenn morgens um 7.30 Uhr Maskenzeit ist und man vorher geduscht und ordentlich gefrühstückt haben sollte:
Schunkeln mit Rosi
Der erste morgendliche Dreh führte uns direkt in die Berge hinein, in Rosis Sonnbergstub’n. Von dort hat man einen atemberaubenden Blick ins Tal. In der gemütlichen Gaststube findet sich eine riesige Galerie von all den Menschen, die schon bei Rosi gegessen, gefeiert oder übernachtet haben. Und das waren einige … von Arnold Schwarzenegger über Prinz Albert und Charlene bis hin zu Udo Jürgens. Und ich weiß auch, warum.
Rosi ist durch und durch Geschäftsfrau, aber mit einem großen Herzen, einem sonnigen Gemüt und einem herzlichen Lachen, das sie einem sofort sympathisch macht. Wir lauschten ihrer spannenden Geschichte, wie sie aus einer Wirtschaft mit 5 Zimmern und 20 Handtüchern einen beliebten Anlaufpunkt für Besucher aus der ganzen Welt gemacht hat. Aufgetischt wurde auch, aber wir mussten uns eine Weile zusammenreißen, bis wir alles aufessen konnten, denn der Tisch mit der deftigen Brotzeit diente auch als Motiv für den Dreh.
Mit der Kutsche durch den Schnee
Eine winterliche Schlittenkutschfahrt klingt sehr romantisch, oder? Ich habe allerdings immer das Problem, dass ich die ganze Zeit ein schlechtes Gewissen haben, weil die armen Pferde doch schon den schweren Schlitten ziehen müssen und ich dann immer kurz durchrechne, wieviele Kilos alle Fahrgäste zusätzlich ins Gefährt bringen (Ich wäre also z.B. nie eine gute Bäuerin geworden – alle Tiere würden bei mir an Altersschwäche und völlig verwöhnt sterben, hihi.). Kutscherin und Pferdepflegerin Miriam nahm mir aber alle Sorgen und erklärte mir genau, wie oft und wie lange Beethoven und Loschka vor dem Schlitten stehen bzw. laufen. Dass sie mit dicken und schweren Gästen eher nur gerade Strecken fährt und wie die Tiere so leben, wenn sie nicht gerade Gäste durch Kitzbühel chauffieren. Und während wir auf dem Kutschbock über Tierwohl und Lippenpflege fachsimpelten, wurde hinter mir fleißig gedreht:
Na gut…. zum Touch up musste ich auch mal IN die Kutsche. Und bevor ich mich versah, hieß es „Anja, gehst Du mal bitte aus dem Bild“ und ich stürzte mich todesmutig über den Rand des Schlittens und aus dem Bild. Was tut man nicht alles für eine gelungene Szene. Hihiiiii….
Zimmer mit Aussicht – Der Tennerhof
Eine der für mich beeindruckendsten Motive fanden wir im Tennerhof. Der Tennerhof ist ein sehr elegantes 5-Sterne-Haus mit preisgekröntem Gourmetrestaurant und liegt herrlich ruhig ein bisschen oberhalb des Ortes. Direkt gegenüber hat man einen phantastischen Ausblick auf die Streif, die als eine der schwierigsten und gefährlichsten Rennpisten der Welt gilt. Man betritt das Haus und fühlt sich direkt wohl. Auch hier freundlichster Empfang. Unser Thema: Haute Cuisine oder wie schafft man die Verbindung von deftigen Tiroler Genüssen zu kulinarischen Highlights der gehobenen Gastronomie? Wie ich im Gespräch mit der Mitarbeiterin der Marketingabteilung erfuhr, gibt es im Tennerhof auch einen Wellness- und Beautybereich. Das ‚Spa de Charme‘ verfügt über einen Innenpool, Jacuzzi, einen Panorama-Ruheraum, Saunen, Kneippbecken, Dampfbad plus großem Garten, großer Liegewiese, beheiztem Außenpool und handgemachte Liegen. Leider war keine Zeit zum Anschauen oder gar Ausprobieren. Kommt aber auf die Liste für einen Wiederholungsbesuch!
Luxusmode mit Herz
Das Label Frauenschuh fertigt in Handarbeit und in Kitzbühel hochwertige und langlebige Mode seit 1950. Die Geschwister Kaspar und Theresia Frauenschuh empfingen uns in ihrem schönen Showroom und ich war sofort in meinem Element und hätte fast meinen Job vergessen vor lauter schöner Mode. Auf den Fotos seht ihr eins der Hauptverarbeitungsmaterialien der Manufaktur. Hirschleder. Der Hirsch auf dem Bild ist komplett aus Lederresteröllchen gemacht und empfängt Gäste des Hauses im Treppenhaus. Im Ort selbst haben die Frauenschuh’s auch ein wunderschönes Ladengeschäft, in dem die Luxusobjekte verkauft werden.
Arbeiten, wo andere Urlaub machen
Wer jetzt denkt, wir hätten in Kitzbühel nur geschlemmt, der irrt. Die drei Tage waren vollgepackt mit Terminen, Motiven, Szenen, etc. Neben den ganzen schönen Locations sind wir ordentlich durch den Schnee gestapft, haben Schneeengel gedreht, bis alle pitschnass waren, Pferdehaare abgeklopft, sind Bergwege hoch- und wieder runter gewandert (alles mit Equipment) und hatten bei aller Anstrengung dennoch Spaß.
Nach drei anstrengenden Tagen und einer unfreiwilligen Nacht in München (letzten Flieger aus Staugründen verpasst) war das Nachhausekommen trotzdem schön. Ich erinnere mich super gern zurück und plane schon eifrig an einem weiteren Trip. 🙂
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Schminktanten sind auch nur Menschen - schminktantenblogschminktantenblog
April 18 2016[…] standen Aufnahmen für ein Reisemagazin auf dem Programm, für das ich bereits in Marrakesch und Kitzbühel gewesen bin. Davon werdet ihr natürlich ebenfalls einen kleinen Backstagebericht zu sehen […]