50 Jahr…

…graues Haar…. 🙂

Hätte der harte Lockdown angedauert, wäre das heute durchaus im Rahmen des Möglichen gewesen und ich hätte meinen 50. Geburtstag standesgemäß in Grau am Familienkaffeetisch ohne Familie dafür aber mindestens mit Erdbeertorte gefeiert!

Glücklicherweise durfte ich wenigstens zum Friseur.

Die Party fällt trotzdem aus. Darüber bin ich ein kleines bisschen traurig, aber hey: wer sagt denn, dass wir die Party nicht nachholen können, wenn dieser ganze Coronaspuk endlich vorbei ist??

Tatsache ist:

Heute feiere ich meinen 50. Geburtstag!

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Weil so ein halbes Jahrhundert Grund zur Freude ist, werde ich im heutigen Post ein bisschen nostalgisch und erzähle euch ein paar persönliche Anekdoten aus’m Leben. Ähnlich wie mein Vater es wahrscheinlich in seiner Geburtstagsrede formulieren würde.

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Als ich auf die Welt kam, hatte ich meine Mama bereits 9 Monate traktiert. Die Arme hatte in ihrer Schwangerschaft mit mir nicht wirklich Spaß und dann habe ich mir am Ostersonntag 1971 auch noch 48 Stunden Zeit gelassen. Von wegen Einleitung und Lumbalanästhesie… meine Mama musste damals noch durch einen 48-Stunden-Wehen-Marathon, weil ihre Tochter sich nun mal eben Zeit ließ. Übrigens hat sich das bis heute nicht wirklich gelegt. Ich trödele für mein Leben gern!

Als ich auf der Welt war, habe ich direkt mal auf Dramaqueen gemacht – ich war schon immer eher für den großen Auftritt: mein eigenes Osterei in Form einer Schildrüsenfehlfunktion direkt dabei, landete ich erstmal nicht im Arm der glücklichen Eltern sondern in der Erfurter Kinderklinik. Mein Papa war völlig mit den Nerven fertig und düste zwischen Frauen- und Kinderklinik tagelang quer durch die Stadt.

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Erstes Statement des frisch gebackenen Vaters:

„Die ist aber hässlich!“

Vater Frankenhäuser im April 1971

Und ich kann’s ihm nichtmal verübeln, denn so eine richtige Schönheit war ich erstmal wirklich nicht. Aufgrund der Fehlfunktion der Schildrüse sah ich ein bisschen zerquetscht aus und meine ausdrucksstarke Mimik (ebenfalls angeboren und bis heute nicht „verwachsen“) gab den Rest.

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Die Aussage eines Arztes machte meinen Eltern zusätzlich sorgen:

„Es könnte sein, dass sich Ihre Tochter nicht normal entwickelt…“

Mein Vater und ich diskutieren bis heute, ob der Arzt Recht behalten hat. :-)))

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In jedem Fall bin ich eine saugute Mischung aus den Genen meiner Eltern geworden. Finde ich zumindest!
Das Rampensau-Gen vom Vater, die Gesundheit ebenfalls aus der väterlichen Linie, den (Galgen-)Humor, den Sinn für Ästhetik und viele äußere Aspekte von der Mama, den unerschütterlichen Optimismus und das positive Wesen von der Oma und vom Papa natürlich.

Bin ziemlich behütet in der DDR groß geworden und hüpfe seit ich denken kann auf irgendwelchen Bühnen herum. Als Kind bin ich mal in einem Ostseeurlaub ausgebüchst und habe meinen Eltern fast einen Herzinfarkt beschert, weil die dachten ich sei in die Ostsee gerannt und dort ertrunken… allerdings hatte mich ein Kollege aus dem Betrieb meiner Eltern (damals urlaubte man noch im Betriebsferienheim) ganz woanders gespotted: an der Bühne des Konzertgartens, splitterfasernackt (jaja, die ostdeutsche FKK Kultur) zu Jazzklängen ausgelassen herumhopsend.

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Das zog sich durch bis heute. Ballett, Turniertanz, Modeschauen – ich war irgendwie immer mit dem „fahrenden Volk“ unterwegs und fühle mich in diesen kreisen bis heute zuhause.
In der Schule kann ich mich an mehrere Aufführungen erinnern, die ich initiierte und organisierte. Da waren Modeschauen dabei, für die meine älteste Freundin Marika und ich die Kostüme nähten. Hausarbeiten über Mode haben wir auch geschrieben.

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Heute nutze ich das Internet als meine Bühne. Aber das wisst ihr ja… 😉

Ich habe eine Friseurausbildung gemacht und dann fiel die Mauer. 2 Jahre nachdem ich meine Ausbildung abgeschlossen hatte. Und dann stand mir die Welt offen. Ich habe meinen Friseurjob 1992 an den Nagel gehängt und bin als künstlerische Leiterin in eine Showagentur eingestiegen, für die ich 11 Jahre lang so ziemlich alles gemacht habe: die Modelschule geleitet, Shows choreographiert, Veranstaltungen geplant und umgesetzt, aber auch Kaffee gekocht und das Agenturklo geputzt. In allen Bereichen eine sehr prägende Zeit.

Aus der ich jetzt auch noch ein kleines Geheimnis lüfte. 1995 wurde ich zur Miss Germany Classic gekürt.

So! Wisster Bescheid.

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Warum ich das nie erzähle, weiß ich gar nicht so genau. Vielleicht, weil dieses eine Jahr mit diesem komischen Titel für mein Leben einfach überhaupt nicht entscheidend gewesen ist. Oder weil zu dieser Zeit gleich 3 Agenturen deutschlandweit ihre Miss Germany’s wählten und ich eine von Dreien war? Keine Ahnung…auch nicht wichtig.

2003 gab es einen großen Umbruch in meinem Leben. Meine Mama starb an Krebs, die Agentur kündigte alle Angestellten (auch mich) und ich fiel…. so tief, dass ich zitternd und heulend vor meiner damaligen Hausärztin saß, die mich erstmal vollständig aus dem Verkehr zog. Heute nennt man das wohl Burnout. Fast 12 Jahre funktioniert – und irgendwann spürte ich mich nicht mehr. Ich habe damals keine Therapie gemacht und auch keine Medikamente gebraucht. Offenbar habe ich gerade noch die Kurve gekriegt. Ich habe ein paar Monate Pause gemacht und mich um mich gekümmert.

Dann bin ich neu durchgestartet: die kleine Erbschaft meiner Mama habe ich gut angelegt und in meine Zukunft investiert. Sie ermöglichte mir die Ausbildung zum Make up Artist in München und legte den Grundstein für all das, was ich mir seit 2004 als Schminktante aufgebaut habe.

Heute kann ich sagen: ich bin stolz auf mich. Stolz auf das, was ich erreicht habe. Stolz, dass ich immer wieder aufgestanden bin, egal wie hart der Sturz vorher war. Dankbar für alles, das ich erlebt habe. Dankbar für die Menschen an meiner Seite, die immer an mich geglaubt haben und die schon seit so vielen Jahren meinen Weg begleiten.

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Jetzt werde ich den Champagner austrinken und die Buttercremetorte aufessen, die ich für mein gestriges Geburtstagsshooting organisiert habe (ein bisschen Luxus darf man sich zum 50. wirklich mal gönnen), ein bisschen Konfetti übers Sofa schmeißen und mein neues Lebensmotto auf einem Shirt spazieren tragen:

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PEW PEW MADAFAKAS!

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Denn jetzt gehts erst so richtig los…!!!

50Geburtstag