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8 Mythen über die Wechseljahre

Um die Wechseljahre kommt keine von uns drum herum.

Mein Mantra dazu: „Je besser wir über diese Phase im Leben jeder Frau Bescheid wissen, umso besser unsere Möglichkeiten, uns gesund und unbeschadet durch diese Zeit zu navigieren.“

Die Wechseljahre sind eine wichtige Zeit, um die Weichen für die kommende Lebenszeit zu stellen. Auch wenn hier und da schon Aufbruchstimmung zu herrschen scheint, ist es erschreckend, mit welchen Mythen wir uns auch heute noch auseinandersetzen müssen. Weil das Wissen um diesen Prozess einfach erst nach und nach überall dorthin sickert, wo es wichtig wäre, dass es ankommt.

In vorangegangenen Beiträgen (z.B. im Oktober 2022) habe ich euch viele meiner Kolleginnen empfohlen, bei denen ihr euch richtig gut und umfassend zum Thema Wechseljahre aufklären könnt. Ich unterstütze sie hier auf dem Blog ab und zu gerne. So auch heute.

Ich möchte hier ein paar Sätze auf den Prüfstand stellen, die ihr so oder in ähnlicher Form vielleicht auch schon einmal gehört habt. Wir schauen, wie viel Wahrheitsgehalt darin liegt. Weil ich weder ausgebildete Medizinerin bin und – genau wie ihr – ganz viel im Internet recherchiere, von dem ich weiß, dass nicht immer alles stimmt, was da zu lesen ist, habe ich mir richtig gute fachliche Hilfe an die Seite geholt:

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Ann-Katrin Pause ist seit über 20 Jahren Apothekerin und begleitet Frauen als Wechseljahrescoach durch die wohl spannendste Phase ihres Lebens. Auf ihrem Instagram-Kanal gibt sie praktische Tipps und natürlich könnt ihr Ann-Kathrin auch zu eurer ganz persönlichen Wechseljahres-Assistentin machen.
Diesen Beitrag hat sie für mich Korrektur gelesen und mit ihrem fundierten Wissen unterstützt. An dieser Stelle ein dickes Dankeschön, liebe Ann-Katrin!

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Mythos 1:
Die Wechseljahre beginnen jenseits der 50 oder:

„Ich merk‘ nichts – also bin ich auch nicht drin.“


Klassiker!

Fakt ist:
Im Normalfall beginnen die Wechseljahre ab etwa Anfang Mitte 40. Manchmal geht’s auch früher los. Dazu muss man wissen, dass Wechseljahre nicht einzig aus dem Ausbleiben der monatlichen Periodenblutung, Hitzewallungen und Schlafstörungen bestehen, sondern dass sie durch unregelmäßig verlaufende Ovulationszyklen (also der Zeitraum von Menstruation zu Menstruation) eingeleitet werden. Denn in unserer ungefähren Lebensmitte haben wir nicht mehr jeden Monat einen Eisprung. Eisprünge haben Einfluss auf unsere Hormonproduktion. Es wird zunächst weniger Progesteron gebildet, später sinkt auch der Östrogenspiegel.
Viele Frauen bemerken zwischen ihrem 40. und 45. Lebensjahr kaum Veränderungen. Dann vielleicht ganz diffus, nicht greifbar – und wir Frauen sind ja Meisterinnen der Verdrängung.
Erst wenn klassische Beschwerden wie Schlafstörungen oder Hitzewellen einsetzen, beginnt frau ernsthaft über Wechseljahre nachzudenken.
Allerdings zählen über 40 Symptome zu den Begleiterscheinungen der Wechseljahre. Dazu gehören Vergesslichkeit und Konzentrationsschwäche bis hin zum berühmten Brain Fog, Migräne und Kopfschmerzen, Panikattacken, Herzklopfen oder-stolpern, Haarausfall, Reizbarkeit, depressive Verstimmungen, verstärktes PMS etc. etc.

Ich erinnere mich gut daran, dass ich mit Mitte 40 abends im Bett lag und ganz kurzzeitig immer fürchterliches Herzrasen hatte, das sich nach Sekunden wieder beruhigte. Ich habe nie weiter darauf geachtet. Heute weiß ich, das waren erste Anzeichen, dass meine Wechseljahre begonnen hatten.

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Mythos 2:
In Ihrem Alter sind sie noch viel zu jung für Wechseljahre.


Hier gilt Gleiches wie oben beschrieben. Wechseljahre sind nicht auf ein festes Alter beschränkt. Es kann verfrüht mit Ende 30 losgehen (lest hier mal bei meiner Freundin Doro – sie kam mit Ende 30 in die Wechseljahre), allerspätestens mit Mitte 40 verändert sich der Körper aber dann bei wirklich jeder Frau langsam, aber sicher.

Wer es genau wissen will, der lässt einen Hormonstatus machen. Leider sind die gerade in der Perimenopause nicht ganz zuverlässig, denn die Spiegel schwanken dann stark. Wenn sich die/der Gyn dagegen sträubt, schreibt ihr vielleicht mal ein Symptomtagebuch über einige Monate. Alles, was euch an Veränderung auffällt, ist wichtig. Aus all diesen Symptomen kann man recht gut ableiten, wo ihr steht. Und vielleicht nimmt die/der Gyn dann evtl. doch mal Blut ab?
An dieser Stelle helfen euch dann auch Wechseljahrescoaches wie Ann-Katrin Pause weiter. Auch in manchen Apotheken könnt ihr die Werte erklären lassen.

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Um die Wechseljahre ranken sich viele Mythen. Die meisten resultieren aus gefährlichem Halbwissen, das seit Generationen weitergegeben wird. Ich habe mir einige von ihnen genauer angeschaut. Menstruation, Klimakterium, Menopause, Periode, Menstruation, Anja Frankenhäuser, Schminktante
Foto: Burin Kul by Pixabay

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Mythos 3:
Ich habe meine Periode noch, also bin ich auch nicht in den Wechseljahren.


Auch schon ganz oft gehört.

Nur weil man noch (mehr oder weniger) regelmäßig menstruiert, heißt das nicht automatisch, dass man nicht in den Wechseljahren ist. Denn in der Perimenopause verändert sich der Zyklus zunächst ganz minimal, bevor der ganz große Wechsel spürbar wird. Z.B. mit stärkerem PMS oder Kopfschmerzen kurz vor der Periode. Periodenblutungen können länger werden oder stärker. Der Zyklus verkürzt sich erst um einen oder zwei Tage, später ist es eine Woche oder zwei. Noch später werden die Zyklen wieder länger. Insgesamt unregelmäßiger.

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Mythos 4:
Menopause = Wechseljahre


Wenn Frauen von den Wechseljahren sprechen, bezeichnen einige diesen Prozess auch gerne mal als Menopause. Auch Menschen, die es eigentlich besser wissen müssten. Leider. Neulich hörte ich eine bekannte deutsche Moderatorin und Autorin auf Instagram über die Menopause referieren. Nach zwei Sätzen war mir klar, dass sie die Wechseljahre an sich meint. So etwas ist sehr schade, weil es natürlich Unsicherheit schürt.
Deshalb kurz zum Verständnis: Die Wechseljahre (oder auch Klimakterium) sind ein Prozess, der sich über etwa 10-15 Jahre erstreckt.
Die Menopause an sich markiert exakt den 365. Tag, nachdem eure letzte Blutung begann. Also 12 Monate ohne Periode. Direkt danach (also am 366. Tag) kommen wir in die Postmenopause.
So einfach ist das.

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Mythos 5:
Durch die Wechseljahre muss man durch – da kann man nichts machen.


Der erste Teilsatz stimmt. Leider.

Keine von uns kommt drum herum.

Allerdings haben wir heute ganz entscheidende Möglichkeiten, um uns in der Phase der Transformation gut zu unterstützen. Denn wenn wir wissen, was wann in unseren Körpern passiert und welcher Lebensstil und welche Therapien unseren Hormonhaushalt positiv beeinflussen, können wir ganz viel tun, um uns in dieser Zeit optimal zu unterstützen.

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Um die Wechseljahre ranken sich viele Mythen. Die meisten resultieren aus gefährlichem Halbwissen, das seit Generationen weitergegeben wird. Ich habe mir einige von ihnen genauer angeschaut. Rotklee, Wechseljahresbeschwerden, Menopause, Anja frankenhäuser, Schminktante
Foto: Roland Josch by Pixabay

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Mythos 6:
Gegen auftretende Beschwerden hilft nur eine Hormonersatztherapie.


Nein!

Jede Frau ist anders und jede Frau bringt andere Voraussetzungen mit. Die einen wollen mit bioidentischen Hormonen arbeiten (denn: WENN Hormonersatztherapie, sollten bioidentische Hormone eure erste Wahl sein!), die anderen lehnen eine Hormonersatztherapie (HET) ab.

Fakt ist: In den Wechseljahren spielen die Hormonspiegel erst ein bisschen verrückt und sinken allmählich ab. Das ist von Mutter Natur so vorgesehen.
Allerdings sitzen die Hormone nicht nur in unserem Unterleib. Progesteron und Östrogen wirken im ganzen Körper. Sinken die Spiegel ab und stehen weniger Hormone zur Verfügung, behindert das viele wichtige Prozesse im Körper. Aufgrund des Mangels an Hormonen steigt das Risiko für altersbedingte Krankheiten (z.B. koronare Herzerkrankungen, Osteoporose, Demenz).

Gegen den Mangel kann man mit bioidentischen Hormonen und einer entsprechenden Lebensführung richtig gut etwas machen.

Muss man aber nicht. Wenn man nicht möchte (oder kann). Denn gegen die unschönen Begleiterscheinungen, die bei 2/3 aller Frauen in den Wechseljahren mehr oder weniger stark auftreten, gibt es viele Instrumente. Ernährungsumstellung, Kraftsport oder pflanzliche Extrakte sind nur einige Helfer für Wohlbefinden in dieser Zeit.

Wenn frau also weiß, was im Klimakterium passiert und worauf genau sie sich einlässt, kann frau genau den Weg wählen, der am besten zu ihr passt.

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Mythos 7:
Synthetische Hormone sind genauso gut wie bioidentische.


Nein.

Exakt diesen Satz bekam ich vor etwa 3 Jahren von meiner damaligen Frauenärztin zu hören. Ich wollte es genau wissen und habe recherchiert … und fiel fast vom Glauben ab, als ich entdeckte, dass meine Gynäkologin da total falsch lag.
Bevor ich da jetzt zu einem riesigen Exkurs aushole, schicke ich euch zu einem richtig guten Artikel im Magazin von XbyX. Dort erfahrt ihr, was bioidentische von synthetischen Hormonen unterscheidet, wie sie wirken und auch, warum Produkte aus Yamswurzel maximal eine hormonähnliche Wirkung erzielen, den Mangel aber nicht ausgleichen können.

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Um die Wechseljahre ranken sich viele Mythen. Die meisten resultieren aus gefährlichem Halbwissen, das seit Generationen weitergegeben wird. Ich habe mir einige von ihnen genauer angeschaut. Hormone, Hormonersatztherapie, Schminktante, Anja Frankenhäuser
Foto: Tom by Pixabay

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Mythos 8:
Hormone machen Krebs.


Nein!

Richtig ist, dass eine Hormonersatztherapie eine wirksame Methode zur Behandlung von Wechseljahresbeschwerden ist. Sie wird empfohlen, wenn alternative Therapien nicht ausreichen.

Gänzlich falsch hingegen ist die Aussage, dass eine Hormonersatztherapie das Risiko für Brustkrebs sofort erhöht. Die Erhöhung des Risikos an Brustkrebs zu erkranken, zeigte sich in Studien erst nach mehrjähriger Anwendung, vor allem bei kombinierter Anwendung von Östrogenen und synthetisch hergestellten Gestagenen (! synthetisches Gestagen ist KEIN bioidentisches Hormon und hat eine hormonähnliche Wirkung). Und auch dann ist es ziemlich gering, etwa vergleichbar mit dem Risiko für Erkrankungen durch moderaten Alkoholkonsum, Übergewicht oder Bewegungsmangel.

Bei einer Hormonersatztherapie, die mit den natürlichen (bioidentischen) Hormonen Estradiol und Progesteron angewendet wird, ist das Risiko im Vergleich zum Einsatz synthetischer Gestagene zusätzlich deutlich geringer.

Frauen, die Brustkrebs oder Gebärmutterkrebs haben oder hatten, sollten allerdings auf eine Hormonersatztherapie verzichten. Auch bestehende Thromboembolien oder Erkrankungen der Leber sprechen gegen eine HET.

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Welche Mythen rund um die Wechseljahre kennt ihr denn so? Konntet ihr einige davon schon entkräften?

Alles Liebe, Eure Anja

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3 Comments
  • Darja
    September 17 2023

    Danke dir für die Zusammenfassung.

  • Lydia
    September 18 2023

    Liebe Anja – Danke, dass Du wieder einmal wertvolle Infos gut verständlich zusammengefasst hast. Toll! Das ist vielen bestimmt eine gute Hilfe oder Anregung. Und ich stimme Dir zu – es ist super, dass wir, wenn wir wollen/mögen/dürfen- Möglichkeiten haben, die Lebensqualität wieder zu verbessern, wenn uns Wechseljahresbeschwerden zu arg beuteln. Damit wünsche ich allen erst einmal eine rundum freundliche Woche! 🙂

  • Elke
    September 22 2023

    Danke Anja für deinen tollen Bericht. Bin 56 und nehme seid ein paar Monaten auch bioidentische Hormone. Mein Gynäkologe hat mich zum Glück sehr gut aufgeklärt, dein Artikel bestätigt mich nochmal.