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Den Rückblick meiner Woche auf der Fashionweek in Berlin wollte ich eigentlich gestern veröffentlichen. Wie viele von euch aber schon mitbekommen haben, liege ich mittelmäßig flach und habe den gestrigen Tag im Bett verbracht, viel geschlafen und mich ausgeruht, um wieder auf die Füße zu kommen. Es ist nichts ernstes, also keine Panik! Ich brauche nur ein bisschen Zuwendung für mich selbst, dann bin ich ganz bald wieder wie neu. 😉
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Mit einem Tag Verspätung erzähle ich heute also ein bisschen von meiner Woche hinter den glamourösen Kulissen der Berlin Fashionweek, die ich für Maybelline NY im Runwayteam 2 verbringen durfte. 1 Tag Vorbereitung, 4 Tage Shows, 2 Reisetage – eine Woche Dauerstress mit wenig Schlaf, viel Arbeit, ungesundem Essen, aber mindestens genauso viel Spaß.
Jedesmal möchte ich kurz vor so einem Job alles absagen und mich in meinem Büro verkriechen. Und nachdem ich einige Jahre erst niemals auf der Fashionweek arbeiten wollte, war ich dann doch ganz happy, im Team gelandet zu sein. Alle halbe Jahre mit den Kollegen zusammenzutreffen, zu fachsimpeln, andere Arbeiten zu sehen und sich von den vielen tollen Designern inspirieren zu lassen, ist immer wieder schön.
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Unseren Trainingstag verbringen wir als schnatternder Hühnerhaufen in der L’Oréal-Akademie in der Friedrichstraße. Hier werden alle Looks von den jeweiligen Heads of Make up präsentiert und die anspruchsvollsten nachgeschminkt. Dabei lernen wir u.a. neue Produkte von Maybelline kennen oder Techniken, die die Kollegen im Repertoire haben. Das ist auf alle Fälle immer wieder aufs Neue extrem lehrreich. Auch wenn ich schon so viele Jahre als Make up Artist arbeite, bereichert mich das doch jedesmal ein bisschen mehr.
Die Call Times an den Fashionweektagen liegen zwischen 6 bis 9 Uhr morgens. Das Team trifft ein, richtet die Arbeitsplätze ein, bespricht den Look für die erste Show und legt -nach einem kleinen Frühstück im Teamcatering- los. Die Heads stehen dabei unter großem Druck, denn jeder will erstklassige Ergebnisse abliefern und den jeweiligen Designer happy sehen.
Nach vielen Stunden des Wartens, Vorbereitens, der Spannung und Aufregung ist zwischen 19 und 22 Uhr Feierabend. Manche gehen noch feiern – ich bin nach so einem Tag oft einfach nur erschöpft und sehne mich nach Dusche und Bett.
In diesem Jahr hatte ich ja die Fahrerei nach Potsdam nicht mehr. Liebe Freunde, die ich seit vielen Jahren kenne, hatten mir ein kuscheliges Nest auf ihrem Sofa gerichtet. Dafür war ich extrem dankbar, denn mein Arbeitsweg zum Kaufhaus Jandorf in Mitte, dauerte maximal 15 Minuten.
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Matt und sehr dezent – Die Looks
Für die Sommershows sind die Make up Looks immer ein bisschen leichter und dezimierter als für die Wintershows. So auch in dieser Saison. Auch eine Art Trendausblick. Wenn wir den Make ups dieser Fashionweek glauben dürfen, gehen wir im kommenden Sommer fast ohne Make up aus dem Haus. Wir kaschieren lediglich Schatten und Unreinheiten oder gleichen den Teint sanft mit einer mittleren Deckkraft aus. In diesem Jahr haben wir sehr viele matte Looks geschminkt – also Glow adé? Nicht ganz meine Lieben – allerdings sehr viel weniger schimmernd. Maximal auf den Wangenhöhen und dem Lippenherz. Damit ist hoffentlich auch der furchtbare Mickey-Mouse-Nasen-Highlight-Trend vorbei!
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Augenbrauen werden seeeehr natürlich ausgefüllt – keinesfalls stark betont. Die Wimpern bearbeiten wir mit der Wimpernzange und lassen die Mascara weg (ehrlich??? NIEMALS!). Es gibt seeeehr dezentes Contouring und das auch eher schon mit einem Foundation-Ton, als mit sehr dunklem Konturprodukt. Rouge darf, aber auch eher dezent und in frischen Tönen, die dem ungeschminkt wirkenden Teint schmeicheln.
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Natürlich gab es auch immer wieder Ausreißer. Die Show von Saddak war so einer. Für diese Show erstellten wir Wehrwolf-ähnliche Monobrauen. Die roten Lippen durften bei Lena Hoschek natürlich auf gar keinen Fall fehlen. Allerdings schminkten wir weiche Konturen in einem tollen Himbeerrot. Dorothee Schumacher setzte auf moderne Lidstriche im sonst natürlich puren Gesicht. Und die bunten Kreationen von Raquel Hladek verlangten nach ebenso bunten 80er Jahre Styles.
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Meine Entdeckungen
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Maybelline Fit me! Foundation
Jenseits aller Trends entdecke ich jedesmal irgendetwas Neues. In diesem Jahr gehört die neue Formulierung der Maybelline Fit me! Foundation definitiv zu den Überraschungen. Normalerweise bevorzuge ich ja eher Produkte aus dem hochpreisigeren Segment, weil mich die Qualität von preiswerten Drogeriemarken einfach selten überzeugt.
Nach meinem L’Oreal-Concealer für 5€, den ich neulich gekauft habe und der erstaunlich gute Dienste leistet, war ich auch von der tollen Verarbeitung und das schöne Finish der Fit me!-Foundation von Maybelline angetan. Inzwischen habe ich auch gleich mal zugeschlagen und mir für schlappe 10€ ein Fläschchen in meiner Farbe zugelegt. Seidiges Finish und ein ebenmäßiger Teint – auch für unser Alter Ladies! Wenn das keine gute Nachricht ist… Ich bin sehr happy darüber, dass sich die Marken aus dem Drogerie-Segment auch endlich wieder zu guter Qualität entwickeln. Den Trend beobachte ich bei L’Oreal schon eine ganze Weile und Maybelline scheint gleichzuziehen. Denn auch den blauen Primer, der pure Feuchtigkeit spendet, fand ich ziemlich genial!
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Ringana Frischekosmetik
Frischekosmetik von Ringana ist mir schon lange ein Begriff. Ich bekomme seit Ewigkeiten Pressemeldungen von dieser Marke, konnte aber noch nie so ganz wirklich etwas mit den Sachen anfangen, weshalb ich euch Ringana bisher unterschlagen habe. Dabei verfolgen die Machr von Ringana Frischekosmetik ein hehres Ziel: die Natur ist nämlich Ausgangspunkt aller Überzeugung und Arbeit der Marke.
„Wir handeln stets umweltfreundlich und ethisch: Das beginnt beim Rohstoffeinkauf, geht über vegane und tierversuchsfreie Produktion bis hin zu einem Verpackungsrücknahmekonzept. Anspruchsvoll zu sein und ökologisch zu denken, ist keineswegs ein edler Selbstzweck. Unsere Inhaltsstoffe werden in speziell entwickelten Verfahren gewonnen, die eine optimale Vitalstoffausbeute ohne Schädigung oder Begleitstoffverlust ermöglichen. Wir schöpfen unser Wissen aus modernen wissenschaftlichen Erkenntnissen und traditionelle Lehren über die Wirkungskräfte der Natur. Die Quintessenz ist jedoch immer die selbe; keine Konservierungsstoffe zu verwenden. Darum haben unsere Produkte auch ein Ablaufdatum auf das wir stolz sind. Denn es ist der Beweis für absolute Frische.“
Nach 2 Tagen Kopfschmerzen rettete mich ein Produkt von Ringana. Eigentlich ist es ein belebendes Spray für die Venen. Es wirkt angenehm kühlend und verströmt einen herrlich erfrischenden Duft nach Minze und Zitronenmyrte. Kollegin Katja sprühte es auf zweckentfremdet Schultern und Nacken und nach 20 Minuten war ich ein neuer Mensch.
Jetzt bin ich ganz schön neugierig und möchte von Ringana noch viel mehr kennenlernen und euch zeigen.
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Faszienrollen
Die Kopfschmerzen kamen natürlich von all der Anspannung: obwohl ich den Job nun schon seit vielen Jahren mache, komme ich nicht umhin, mich unter einen ordentlichen Selbstdruck zu setzen. Immerhin bin ich eine der Ältesten im Team und die junge Konkurrenz schläft nicht. Wo wir beim Schlafen sind… auch das gemütlichste Gästebett ist nicht das Eigene. In den ersten Nächsten konnte ich kaum schlafen. Plus Anspannung. Ein Set aus Faszienrollen meiner lieben Gastgeber brachte die erlösende Entspannung. Ich hätte nie gedacht, dass es so viel bringt, sich am Abend mal eine halbe Stunde über die Rollen zu quälen. Ja, quälen… denn bei verklebten Faszien und angespannten Muskeln ist der Erstkontakt eher schmerzhaft als angenehm, zeigt aber unfassbar schnell seine wohltuende Wirkung. Und egal wie spät es war: die Faszienrollen mussten sein! Habe ich jetzt übrigens auch bestellt (HIER) und freue mich schon auf regelmäßiges Training damit.
Seid ihr an einem extra Beitrag über Faszien und Faszientraining interessiert? Dann schreibt mir das gern in die Kommentare.
Und dann war in Nullkommanix auch schon eine Woche Fashionweek vorbei und ich wieder in Karlsruhe. Dank Klimaanlagen, kranker Models, zu wenig Schlaf und noch ein bisschen mehr, habe ich mir einen ordentlichen Infekt mitgebracht, den ich eingangs erwähnte und nun auskurieren werde.
Wo ich doch heute Abend aufs Konzert von Shantel will und den Mann dazu gebracht habe, mit mir hinzugehen….. 🙂
Evi
Juli 13 2017Ein sehr spannender Blick hinter die Kulissen, vielen vielen Dank für diesen tollen Bericht!
Ich nutze nur einen Concealer von Maybelline, die anderen Sachen haben mich bisher nicht so angesprochen. Vielleicht sollte ich die Foundation mal ausprobieren. Wie ist die Haltbarkeit?
An einem Faszien Beitrag bin ich persönlich interessiert. Ich praktiziere seit einigen Jahren mehr oder weniger regelmäßig Yoga und habe durch eine Yogalehrererin das Bowspring/Faszienyoga kennengelernt. Sehr anstrengend und ungewohnt, aber der Effekt ist der Knaller. Meine Rückenschmerzen habe ich seit dem völlig im Griff.
LG Evi
Ms. Hü
Juli 13 2017Gute und schnelle Besserung, Du Arme! Ich hoffe, dass Du für Shantel wieder so fit bist, dass Du das Konzert in vollen Zügen genießen kannst!
Danke für den spannenden Bericht! Die looks sehen interessant aus, und wenig Make-up gefällt mir fauler Person seeehr gut 😉 (wobei ich sagen muss, dass man mir bei matten looks mein Alter dann doch deutlicher ansieht als bei glowigen).
Die maybelline-foundation klingt ja auch gut! Übrigens war Dein L’oréal-tipp von neulich ebenfalls klasse. Der rouge-artige Highlighter ist sofort in meine Top 10 aufgestiegen, der ist bei mir ein Kracher!
Viele Grüße und bessere Dich weiter!
Ms. Hü
schminktante
Juli 13 2017Lieben Dank! 🙂
LG
Anja
Ursula
Juli 13 2017Liebe Anja,
apropos „zweckentfremdend“ 😉 -> ich verwende seit Jahrzehnten Clarins Lait Jambes Lourdes (natürlich auch wie eigentlich gedacht für müde, schwere Füße/Beine toll) noch viel lieber an Schläfen, Puls und Hals, wenn mein Kreislauf (niedriger Blutdruck) wieder mal verrückt spielt oder ich ganz einfach groggy bin oder Kopfschmerzen habe. Da ich auch den Duft und die leichte Konsistenz sehr mag, insgesamt also echt klasse :-)!
schminktante
Juli 13 2017Super Idee! 😉
LG
Anja
Ulrike
Juli 13 2017Liebe Anja,
vielen Dank für deinen Bericht mit persönlichen Erfahrungen von der Fashion Week.
Und jetzt erstmal gute Besserung!!!!
Einen Post über Faszien und deren Training finde ich sehr spannend.
Ich habe ständig verspannte Schultern, weiß aber nicht so recht, wie ich diese Stellen „trainieren“ könnte.
Alles Gute!
Ulrike
Claudia
Juli 14 2017Liebe Anja,
Auch ich wünsche Dir gute Besserung und hoffe,dass Du zum Konzert wieder fit bist! 🙂
Liebe Grüße und ein schönes Wochenende
Claudia
schminktante
Juli 14 2017Das Konzert war gestern und ich hab es mir nicht nehmen lassen ;-).
LG
Anja
Barbara
Juli 14 2017Liebe Anja!
Danke für den interessanten Artikel! Ja, der Ringana Venenspray ist wirklich toll! Aber du musst unbedingt die anderen Produkte probieren. Meine Favoriten sind das Tönungsfluid, Handcreme, Fusscreme und auch die Körperlotion. Du wirst sie lieben. Für’s Testen gibt es auch immer kleine Kennenlernsets. Falls du es probieren solltest, bin ich gespannt wie deine Meinung dazu ausfällt! Liebe Grüße aus Wien und hoffe, dass du jetzt wieder ganz fit bist!
Ane Esdohr
Juli 16 2017Liebe Anja, vielen Dank mal wieder für deine Knallertipps vom diesjährigen Modezirkus-Hype. Mein persönliches Highlight ist ja sowohl was Makeup, aber auch Styling betrifft, Dorothee Schumacher.
Ich habe übrigens kürzlich von einer sehr! sportbegeisterten Freundin genau so eine Faszienrolle geschenkt bekommen. Ehrlich gesagt liegt/steht sie immer noch in einer Ecke, nachdem ich es einmal kurz ausprobierte-autsch! Anscheinend sind meine Faszien sowas von verklebt….
Insofern bin ich höchst dran interessiert, demnächst mal hier von dir zu lesen, wie man sich mit dieser Rolle anfreundet.
PS: Danke noch für deine Mail und die Aufmunterung :smack:
schminktante
Juli 16 2017Sehr gern liebe Ane!
Schau mal beim Juri Dischinger in der Gutenbergstraße vorbei. Der weiß, was man mit Faszienrollen macht und wie man richtig übt. Grüß ihn bitte ganz herzlich von mir!
LG
Anja