Werbung – ich empfehle euch auch in 2024 Sonnenschutz gegen gefährliche UV-Strahlung, den ich wirklich mag. Manche Produkte sind selbst gekauft, manche wurden mir als Pressemuster zur Verfügung gestellt. Meine Meinung wird von Musterzusendungen nicht beeinflusst!
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The same procedure as every year! Es ist wieder soweit …
Wir haben 2024, bis gestern war ich noch auf Kreta und bin jedes Jahr aufs Neue erstaunt, wie viele Menschen sich (immer noch!) ohne Schutz gedankenlos der prallen Sonne aussetzen. Mittags. Mit einer nahezu schneeweißen Ausgangsposition. Kreta liegt schon sehr südlich. Auf Höhe von Tunesien oder Syrien etwa, wenn man sich das mal auf der Karte anschaut. Und entsprechend intensiv ist die Sonneneinstrahlung. Und damit die UV-Strahlung.
Angesichts meiner Beobachtungen und der nahenden Urlaubssaison sehe ich meine wiederkehrenden Beiträge zum Thema Sonne und Sonnenschutz als durchaus berechtigt und wichtig an. Wollen wir?
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Was macht UV-Strahlung und warum kann sie gefährlich werden?
Sonne scheint in verschiedenen Varianten auf uns herab. Diese Varianten nennt man UV-Strahlung. Und jede trifft unsere Haut auf andere Weise.
UVA-Strahlung ist langwelliges Licht und hat eine Wellenlänge von 315 – 400 nm. Sie verursacht kaum Sonnenbrand, weil sie viel weniger energiereich als UVB-Strahlung ist. Dafür ist sie deutlich gefährlicher, denn UVA-Strahlen können sehr leicht in tiefere Hautschichten vordringen und dort schwere Schäden verursachen. Ich sage nur: Hautkrebs usw. Außerdem gehen 2/3 der vorzeitigen Hautalterung auf das Konto von UVA-Strahlung. Merke: UVA = A wie Altern.
UVB-Strahlung gehört mit einer Wellenlänge von 280 – 315 nm zu kurzwelligem Licht. Sie wird abhängig vom Zustand der Ozonschicht eigentlich fast vollkommen durch die Atmosphäre gefiltert. Trotzdem treffen immer noch bis zu 10% dieses energiereichen Lichts auf die Erdoberfläche auf und damit auch auf uns. UVB-Strahlen dringen sehr tief in die Haut ein und sorgen für die schöne Sommerbräune – und bei ungeschütztem Genuss halt auch für ordentlich Sonnenbrand. Merke: UVB = B wie Brand (SonnenBrand).
Zusammen mit UVA-Strahlung sorgen UVB-Strahlen in der Haut für die Entstehung freier Radikale und damit für die Hautalterung. Schäden, die durch UV-Strahlung entstehen, bemerken wir nicht sofort, sondern oft erst viele Jahre später. Ein Hautkrebs, der heute diagnostiziert wird, kann u.U. seinen Ursprung in einem sonnenreichen Urlaub vor 10-15 Jahren gehabt haben.
Da wäre auch noch die UVC-Strahlung, die extrem kurzwellig ist und damit am energiereichsten. Allerdings trifft davon so gut wie nichts auf die Erdoberfläche auf, weshalb wir dieses Licht lässig ignorieren können.
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Der UV-Index
Es gibt sie also immer und überall, jedoch in unterschiedlicher Stärke: die UV-Strahlung.
In den meisten Wetter-Apps findet ihr inzwischen auch die Angabe des UV-Index des Tages. Je nach Höhe dieses Index ist Sonnenschutz empfehlenswert oder unbedingt erforderlich. Denn auch wenn wir uns im Schatten aufhalten, setzen wir uns UV-Strahlung aus.
Der UV-Index (UVI) wird von der Weltgesundheitsorganisation WHO ausgegeben und beschreibt das Maß für ultraviolette Strahlung. Je höher dieser Index ausfällt, umso höher ist auch das Risiko potentieller Schäden für die Haut. Die WHO empfiehlt übrigens das Tragen von Sonnenschutz jedweder Art (Kleidung, Brillen, Cremes) ab UV-Index 3. Wenn ihr also unsicher seid, ob ihr Sonnenschutz braucht, dann checkt die Wetter-App.
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Wie viel Sonnenschutz benötigen wir?
Sonnenschutz kann nie genug sein, um sich vor Hautalterung, freien Radikalen und Hautkrebs zu schützen. So viel ist klar!
Aber wie viel ist jetzt ausreichend?
Die gute Nachricht zuerst: Unsere Haut ist in der Lage, sich über einen kurzen Zeitraum ganz gut vor UV-Strahlung zu schützen. An dieser Stelle wiederhole ich mich (wie jedes Jahr) gerne: Unser Körper verfügt über unglaubliche Schutzmechanismen. Einer davon ist die Fähigkeit, UV-Strahlung bis zu einem Zeitraum von bis zu 20 Minuten gut und unbeschadet auszuhalten. Das variiert allerdings je nach Empfindlichkeit der Haut. Die ganz hellen Typen ertragen nur 5-10 Minuten und je dunkler der Hauttyp von Natur aus ist, umso höher die sogenannte Eigenschutzzeit der Haut (bis zu 20 Minuten). In dieser Zeit tanken wir z.B. das lebensnotwendige Vitamin D. Ein nicht zu unterschätzender Gesundheitsfaktor, auf den ich aber heute nicht intensiver eingehen möchte. Ihr könnt dazu gerne in den Sonnenschutzartikeln der letzten Jahre nachlesen und einiges an Information finden.
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Lichtschutzfaktor & PPD-Wert
Im Handel leuchtet uns von jedem Sonnenschutzprodukt eine Zahl entgegen. Der Lichtschutzfaktor. Er definiert die Zeit, die man über die hauteigene Schutzzeit hinaus UV-Strahlung ausgesetzt bleiben kann, ohne Schaden zu nehmen. Vorausgesetzt natürlich, dass man die entsprechende Menge an LSF aufgetragen hat.
Wenn wir beispielsweise von einer Eigenschutzzeit von 10 Minuten ausgehen, dann seid ihr also mit einem 30er Lichtschutz ungefähr 30 x 10 Minuten (5 Stunden) perfekt vor UV-Strahlung geschützt. WENN der Sonnenschutz richtig und in ausreichender Menge aufgetragen wurde.
Der PPD-Wert (Persistent Pigment Darkening) beim Sonnenschutz benennt speziell den Schutz vor UVA-Strahlung. Auf den meisten Sonnenschutz-produkten ist er nicht extra ausgewiesen. Don’t Panic: Wenn das UVA eingekreist ist, bedeutet das, dass es sich um einen Sonnenschutz handelt, bei dem der UVA-Schutz mindestens ein Drittel des UVB beträgt. Dieses Drittel ist der sogenannte PPD-Faktor. Ein Beispiel: Bei einem LSF von 30 und einem eingekringelten UVA-Zeichen habt ihr einen PPD-Wert von mindestens 10.
Bei den Produkten mit ganz hohem Sonnenschutz ist das noch ein bisschen anders. Bei einem 50er LSF muss mindestens ein 60er UVB-Schutz gewährleistet sein – es bleibt dann ein PPD von wenigstens 20. Die PPD-Werte sagen euch, wie viel Prozent UVA-Strahlung durch sachgemäßes Auftragen blockiert wird. Bei einem LSF 30 sind es ca. 90% der UVA-Strahlung, bei einem LSF 50 und PPD 20 etwa 95% und bei 50+ etwa 97% aller UVA-Strahlen.
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Die Menge macht den Schutz
Die auf den Sonnenschutzmitteln angegebene Höhe des Lichtschutzfaktors erreicht ihr nur dann, wenn 2 mg Sonnenschutz pro cm² Haut aufgetragen werden. Diese Menge wird nämlich in den Labors zur Bestimmung des SPF verwendet. Umgerechnet auf den alltagstauglichen Tipp bedeutet das 3 dicke Fingerlängen für das Gesicht (je nach Gesichtsgröße zwischen 1,5-2 g -dies entspricht etwas einem Teelöffel) und 4 gehäufte Esslöffel für den Körper. Das bedeutet also auch mehrere Flaschen Sonnenschutz für einen 14-tägigen Urlaub.
Achtung! Wenn wir schwitzen, schwimmen, uns beim Gang zur Strandbar oder ins Restaurant Kleidung überziehen oder uns nach dem Baden mit Handtüchern abtrocknen, bleibt immer etwas Sonnenschutz weniger auf der Haut. Selbst wenn man regungslos auf seiner Sonnenliege verharrt, vergesst bitte nicht regelmäßig, spätestens aber nach 2 Stunden den Schutz aufzufrischen und nachzucremen! Daran führt kein Weg vorbei, wenn man sich ausreichend vor UV-Strahlung schützen möchte.
Alternativ könnt ihr auch auf Kleidung zurückgreifen. Alle dicht gewebten Materialien bieten einen recht guten Schutz vor UV-Strahlung. Allen voran Baumwolle. Sie ist atmungsaktiv ist und fühlt sich auf der Haut angenehm an. Der Schutz aus Kleidung wird im übrigen in UPF bemessen (Ultraviolett Protection Factor). Leichte Baumwollgewebe bieten z.B. einen Schutz in Höhe eines 10er Faktors, dichte schon UPF 20. Seide, Viskose oder Leinen eignen sich hingegen nicht zum Schutz vor UV-Strahlung.
Dunkle Sachen absorbieren übrigens mehr UV-Strahlung als helle! Auch Kunstfasern bieten einen guten Schutz, haben aber das Müffelproblem: Kunstfasern sind oft auch die Plastikfolien auf der Haut, die nicht wirklich atmungsaktiv sind. In Australien entwickelten Forscher erstmalig spezielle UV-Schutzkleidung. Im Grunde nichts anderes als sehr dicht gewebte Materialien. Die Spezialkleidung ist in der Regel leicht, schnelltrocknend und atmungsaktiv, sodass sie nicht störend wirkt. Und mittlerweile halten immer mehr UV-Schutz-Kleidungsstücks auch in unseren Breiten Einzug in die Geschäfte. Wer also nicht gerne cremt, für den kann UV-Schutzkleidung eine echte Alternative darstellen.
Vergesst bitte auch eure „Rübe“ nicht! Kopfhaut ist auch Haut. Wer schon einmal einen Sonnenbrand auf der Kopfhaut hatte, weiß, wovon ich schreibe!
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SPF in Pflege und Make up
Was ich immer wieder höre: „Meine Creme hat ja Lichtschutzfaktor.“ Oder: „Kannst du mir bitte eine Foundation mit LSF empfehlen?“ Denken wir jetzt nochmal ganz kurz über die ausreichende Menge an Produkt nach, die auf die Haut müsste, um den auf der Verpackung angegebenen Schutz zu erreichen.
Na? Genau!
Stellt euch einen Teelöffel voll Foundation im Gesicht vor. Das wollt ihr nicht, glaubt es mir! 🙂 Außerdem werden in Make up oft nur UVB-Filter eingesetzt. Die sollen dann zwar vor Sonnenbrand schützen, aber es geht uns ja um beides und eben damit auch um den Schutz vor Hautalterung und Haut-krebs. Also bitte lieber erst die Pflegeroutine mit Sonnenschutz abschließen und danach mit etwas Make up fortfahren. Wird deutlich schöner!
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Die UV-Filterdebatte
Chemisch oder mineralisch oder eine Kombi aus beiden: Jeder hat so seine Präferenzen, welcher Sonnenschutz ihn durch den Sommer begleiten darf.
Chemische Filter wandeln die UV-Strahlen auf der Haut in Wärme um, während mineralische Filter das Sonnenlicht auf der Haut reflektieren. Für Naturkosmetik sind übrigens nur mineralische Filter zugelassen. Immer wieder geraten verschiedene chemische Filter in die Kritik. Krebserregend, gefährlich für die Ozeane und ihre Bewohner und ähnliche Erkenntnisse finden Wissenschaftler immer wieder heraus. Eine neuere Studie aus 2021 zeigte z.B., dass der vielfach verwendete Filter Octocrylene sich mit der Zeit zersetzt und in schädliche Substanzen zerfällt, die weder dem menschlichen Organismus noch dem Meer wirklich guttun.
Auch bei Nanopartikeln ist man sich noch nicht ganz einig, was diese kleinen Partikelchen, die ins Blut gelangen können, langfristig im Körper anrichten (können). Nanopartikel werden dann eingesetzt, wenn Filtermoleküle zu groß sind (z.B. mineralische). Man spaltet sie auf, um sie in der Anwendung praktikabler zu machen.
Ich verweise wie jedes Jahr auf den gut recherchierten Artikel von Beyer & Söhne. Dort findet ihr umfangreiche Infos.
Anfang des Jahres geriet der UV Filter Diethylamino Hydroxybenzoyl Hexyl Benzoate (DHHB) durch Verunreinigungen eines Weichmachers Di-n-hexyl-Phthalat (DnHexP) in die Kritik. In verschiedenen Urinproben wurden auffällig hohe Mengen davon gefunden, obwohl er seit Jahren streng reglementiert bzw. verboten ist. Bei meiner Kollegin Irit Eser gibt es hier und hier ein paar klare Worte dazu.
Eine kurze Schockstarre ging durchs Volk, dann übernahmen Wissenschaftler ihre Arbeit. Am Ende veröffentlichte das Bundesamt für Risikoberwertung eine Stellungnahme, die zusammengefasst eine gesundheitliche Beeinträchtigung durch DHHB für unwahrscheinlich hält, da der UV-Filter nur bis zu einer Konzentration von maximal zehn Prozent in Sonnenschutzmitteln verwendet werden darf und die Aufnahme über unsere Haut laut Berechnungen sehr gering ist.
Holzauge sei wachsam. Es ist immer gut, wenn Inhaltsstoffe hinterfragt werden. Manchmal wird aus einer Mücke aber auch ein kleiner Elefant gezaubert, der den Endverbraucher rat- und hilflos dastehen lässt. Am Ende ist jeder Sonnenschutz besser als kein Sonnenschutz. In Zeiten des Klima-wandels wichtiger denn je! Und kein Sonnenschutz der Welt wird uns vorsätzlich umbringen, es sei denn, wir essen und schmieren ihn 365 Tage im Jahr mehrfach täglich. Menge & Gift, you know? Das gilt auch hier wieder.
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Jetzt wartet ihr wahrscheinlich auf die heißesten Produktempfehlungen des Jahres von mir. Muss ich euch ein bisschen enttäuschen. Ich bin nämlich eine sehr treue Kundin. Wenn ich einmal etwas Gutes gefunden habe, bleibe ich auch dabei. Gerade bei Sonnenschutz mag ich da nicht groß herumprobieren. Meine Highlights fürs Gesicht sind nach wie vor die Dayshade Cream von Beyer & Söhne, das Lichtschutzfluid von cicé, der SPF50 Moisturizer von Colibri Skincare und aktuell teste ich für euch den neuen v.sun Sonnenschutz fürs Gesicht.
Für den Körper setze ich nach wie vor auf v.sun und Suns care.
Alle genannten Produkte haben sichere, organische Filterkombinationen, kommen ohne Silikone aus und haben teilweise noch richtig gute und hautpflegende Inhaltsstoffe (z.B. Antioxidantien).
Wer ein bisschen stöbern mag, dem sei der Blog von Irit empfohlen. Sie hat in diesem Jahr ordentlich Produkte getestet und schrieb auf ihrer Seite darüber – die Artikel sind nicht zeitlich geordnet. Also achtet ein bisschen aufs Erscheinungsdatum.
Damit bin ich für dieses Jahr auch wieder fertig mit meiner kleinen Ansprache. Auch wenn das Wetter vielerorts noch immer eher wenig sommerlich ist, seid ihr alle jetzt bestens gerüstet für die kommenden Sonnentage!
Worauf achtet ihr bei Sonnenschutz? Hattet ihr schon mal ein unschönes Erlebnis aufgrund von zu viel Sonnengenuss? Erzählt es gerne in den Kommentaren.
Melanie Lass
Juni 2 2024Hallo liebe Anja!
Danke für diesen tollen Beitrag. Wie unglaublich manche Leute sogar ihren Kindern erklären, Sonnenschutz schade der Haut, habe ich erst letzte Woche erlebt… Die Mutter der Freundin meiner 12 jährigen Tochter hat ihrem Kind (im Beisein meiner Tochter) quasi eine Standpauke gehalten, Sonnenmilch schädige die Haut nachhaltig, -als die beiden Mädchen sich eincremen wollten, weil sie im Garten ohne Schutz in der Sonne saßen.
Wie klug die Kinder- und wie ‚dumm‘ die Mutter- Deinen Artikel werde ich erst mal weiterleiten. Ich glaube zwar leider nicht, dass ich die Mutter überzeugen kann, -aber meinem eigenen Kind kann ich so auch noch mal im Nachhinein ganz einfach die Wichtigkeit und den Nutzen von Sonnenschutz erklären.
Einen schönen Sonntag und Grüße vom Möhnesee,
Melanie Laß
Annette Wigge
Juni 2 2024Liebe Anja,
ich freue über die „Wiederholung“ weil ich immer etwas lerne.
Vielen Dank und einen schönen Sonntag
Annette