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Wirkstoffguide: Peptide

Heute machen wir wieder einen Deep Dive in Sachen Hautpflege – und zwar dreht sich heute alles um Peptide.

Pep … was?

Hyaluron kennen wir alle. Von Vitamin C haben wir auch schon mal was gehört. Und von Glykol- oder Salicylsäure. Garantiert können wir auch was zu Retinol sagen. Aber Peptide …? Die eine oder andere von euch hat diesen Begriff sicher schon einmal im Zusammenhang mit Hautpflege gehört. Aber so ganz genau wissen wir es alle nicht.

Oder?

Wie gut, dass ihr die Schminktante habt. Ich habe mich nämlich schlau gemacht und erkläre euch heute ein bisschen genauer, was diese Peptide eigentlich sind und zu welchem Zweck sie in Hautpflege so beliebt sind.

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Was sind Peptide???


Man sagt Peptide seien wahre Alleskönner, wenn es um Hautpflege geht. In Kosmetika handelt es sich bei Peptiden um Moleküle, die sich aus aus Aminosäuren zusammensetzen – und Aminosäuren kennen wir ja bereits als Bausteine von Proteinen. In der Natur sind manche als Botenstoffe in Pflanzen unterwegs, andere als Peptidhormone im menschlichen Körper und als solche auch ganz gut erforscht.

Obwohl die Studienlage in Bezug auf Hautoberfläche allerdings immer noch etwas dünn ist, spielen sie in Kosmetik seit Jahren eine recht große Rolle. Denn ihnen werden fördernde und unterstützende Eigenschaften für Funktion und Struktur unserer Haut nachgesagt. Wir bewegen uns also auf etwas dünnem Eis, wollen uns aber trotzdem mal anschauen, wofür Peptide in Hautpflege so alles funktionieren sollen.

Peptide sollen zum Beispiel:

  • Anti-Aging-Effekte haben – denn sie können die Kollagenproduktion anregen und dadurch die Hautstruktur verbessern. Peptide sollen die Kollagenproduktion fördern, was der Haut Festigkeit und Elastizität gibt und feine Linien sowie Falten glättet.
  • die Hautbarriere stärken – sie sollen der Haut helfen Feuchtigkeit zu zu binden, was die Haut hydratisiert und geschmeidig hält.
  • Entzündungen reduzieren und so Hautirritationen mildern. Einige Peptide haben entzündungshemmende Eigenschaften und sollen bei empfindlicher Haut Rötungen und Reizungen reduzieren können.
  • die Wundheilung der Haut fördern.

Peptide sollen in der Haut als Botenstoffe fungieren und die Zellen anregen, spezifische Aufgaben zu übernehmen. Zum Beispiel mehr Kollagen und Elastin zu produzieren oder die Zellerneuerung unterstützen.

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Schminktante - All About Beauty. Im Wirkstoffguide dreht sich hier alles um Peptide in Hautpflege. Welche Vorteile haben sie für welche Haut?
Foto: Johannes C. Hüsch

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Peptid gleich Peptid?


Es gibt längst nicht nur DAS Peptid. Ich habe recherchiert, dass alleine im menschlichen Stoffwechsel 23 verschiedene Aminosäuren zum Aufbau verschiedener Peptide verwendet werden können. Heißt: unendliche Weiten Möglichkeiten.

Auch in den Kosmetiklaboren kennt man richtig viele verschiedene Arten von Peptiden, die in Hautpflege eingesetzt werden können. Und jede Peptidform wirkt auf ihre ganz eigene Art.

Wir schauen uns jetzt mal die verschiedenen Vertreter und ihre Aufgaben an. Ich versuche es so kurz wie möglich zu halten, damit mir hier niemand einschläft.

Signalpeptide sollen Hautzellen anregen, mehr Kollagen, Elastin und andere Proteine zu produzieren, die für eine straffe und elastische Haut wichtig sind. In Inhaltsstofflisten erkennt ihr sie z.B. als Palmitoyl Pentapeptid-4 (Matrixyl) oder Palmitoyl Tripeptid-1. Ihr findet dieses Peptid z.B. in der cicé-Tagespflege.

Transport- oder Trägerpeptide sind zum Beispiel Kupferpeptide. Sie sollen Spurenelemente wie Kupfer und Magnesium an die Haut liefern. Diese Elemente sollen an Prozessen beteiligt sein, die für Wundheilung und Kollagensynthese unerlässlich sind. Kupferpeptide sollen besonders die Regeneration und Reparatur der Haut fördern. Ein Kupferpeptid ist z.B. Glycyl-L-Histidyl-L-Lysin.

Hemmerpeptide oder auch Neurotransmitter-Peptide können entspannend auf die Gesichtsmuskeln wirken und dadurch mimische Falten reduzieren. Das ist so ein klitzekleines bisschen wie Botox, allerdings kein Nervengift. Wenn die Mimik regelmäßig entspannt, glätten sich auch Fältchen. Acetyl Hexapeptid-8 (Argireline) oder Pentapeptid-18 heißt das dann zum Beispiel in einer Inhaltsstoffliste. Das Tiefenlifting von cicé enthält z.B. Argireline.

Enzyminhibitorpeptide sollen die Aktivitäten von Enzymen blockieren, die Kollagen in der Haut abbauen. Durch die Hemmung dieser Enzyme können diese Peptide zur Aufrechterhaltung eines höheren Kollagen- und Elastinspiegels beitragen. Das unterstützt die Elastizität der Haut und verringert Zeichen von Hautalterung. In Kosmetik sind sie als Glycin Soja Peptide oder Trifluoroacetyl Tripeptid-2 bezeichnet.

Carrier-Peptide sollen dabei helfen, bestimmte Moleküle wie z.B. Kupfer in die Haut zu transportieren, was zur Wundheilung und zur Kollagenbildung beitragen soll.

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Schminktante - All About Beauty. Im Wirkstoffguide dreht sich hier alles um Peptide in Hautpflege. Welche Vorteile haben sie für welche Haut?
Foto: Johannes C. Hüsch

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Für welche Haut sind Peptide geeignet?


Im Allgemeinen gelten Peptide als sicher für die meisten Hauttypen. Sie sind gut verträglich und haben im Vergleich zu anderen Wirkstoffen ein geringes Risiko, Reizungen oder unerwünschte Reaktionen hervorzurufen, heißt es bei den Herstellern.

Peptide sollen grundsätzlich für alle Hauttypen geeignet sein, besonders aber für:

  • Reife Haut: Weil sie die Kollagenproduktion anregen sollen, sind sie ideal für Haut, die erste Anzeichen von Alterung zeigt.
  • Trockene Haut: Hier sollen Peptide dabei helfen, die Hautbarriere zu stärken und die Feuchtigkeit in der Haut zu speichern.
  • Empfindliche Haut: Weil sie beruhigende und entzündungshemmende Eigenschaften haben sollen, sind Peptide auch für empfindliche Haut geeignet.
  • Akne-anfällige Haut: Manche von ihnen sollen entzündungshemmend wirken und dabei helfen, Akne und Hautunreinheiten zu reduzieren.

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Wechselwirkungen


Damit es nicht zu Hautreizungen oder Überempfindlichkeiten kommt, wird wie bei allen Wirkstoffen immer empfohlen, einen Hauttest zu machen. In bestimmten Kombinationen kann wohl die Wirksamkeit von Peptiden verringert werden oder Hautreizungen verursachen.

Meine Recherche ergab, dass man bei diesen Kombis vorsichtig sein bzw. sie meiden sollte:

Intensive Säuren
AHAs und BHAs kennen wir als Alpha-Hydroxy-Säuren (Glykolsäure) und Beta-Hydroxy-Säuren (Salicylsäure) in wirkstarken Peelings. Sie wirken am besten bei einem niedrigen pH-Wert der Haut, der wiederum Peptide destabilisieren und ihre Wirksamkeit verringern kann. Gleiches gilt für Milchsäure und Vitamin C.

Benzoylperoxid ist ein Wirkstoff für Aknebehandlungen, der zu Oxidation und Deaktivierung von Peptiden führen können soll.

Ich habe gelesen, dass milde Retinoide (wie Retinol) vorsichtig mit Peptiden kombiniert werden können, dass aber bei stärkeren Retinoiden Vorsicht bei der Kombination mit Peptiden geboten ist. Tretinoin beispielsweise soll in gemeinsamer Anwendung mit Peptiden Reizungen verursachen können. Deshalb wird geraten, solche Produkte zu unterschiedlichen Tageszeiten oder abwechselnd in der Nacht zu benutzen, um eine Überlastung der Haut zu vermeiden.

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Fazit


Ich besitze verschiedene Produkte mit Peptiden und kenne sie seit Jahren in Hautpflege als die kleinen Moleküle, die den Fibroblasten in unserer Haut ordentlich den Marsch blasen, sich um die Kollagenproduktion zu kümmern.

Die Fibroblasten befinden sich allerdings in unserer Dermis und dort soll ja laut Kosmetikverordnung ein Wirkstoff gar nicht vordringen dürfen. Aber wenn ich mir anschaue, wie mein Östrogen-Gel auf der Haut in meinem Körper wirkt, wage ich am letzten Satz zu zweifeln.

Schaffen es also Peptide wirklich ins Innere der Haut. Unter die Epidermis?

Ihr merkt schon: Ich beschränke mich hier auf „soll“ und „kann“. Denn unterwegs auf der Recherche fand ich durchaus widersprüchliche Beiträge. Bei Sarah von eat train care fand ich einen Artikel, den ich hier gerne nochmal verlinke.

Sie ist aufgrund der dünnen Datenlage in ihrer Begeisterung für Peptide ein bisschen gebremst und legt das recht schlüssig dar. Fand ich sehr interessant.

Unterm Strich möchte ich sagen, dass es durchaus richtig gut erforschte Wirtkstoffe gibt, die unserer Haut großen Nutzen bringen. Und das vielleicht auch in Kombination mit dem ein oder anderen Peptid. Ich befürchte aber, dass Peptide ganz alleine nicht „the holy shit“ in Sachen Happy Aging sind.

Alles Liebe, Eure Anja

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2 Comments
  • Lydia
    Oktober 6 2024

    Wow – Danke Anja – das war wieder gutes Futter und gut verständlich 🙂
    Hast Du mal darüber nachgedacht, junge Makeup Artitsts auszubilden?? Also ich zumindest habe schon sooo viel von Dir gelernt!!! Echt krass!! ✌️

    • schminktante
      Oktober 6 2024

      Haha, nein. Ich schlaumeiere einfach hier gerne für euch, das reicht mir.
      LG
      Anja