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Einmal frische Haut bitte – Biostimulation und regenerative Medizin

Nachdem ich vergangene Woche hier öffentlich über ästhetische Behandlungen nachgedacht und eure vielen Kommentare gelesen habe, möchte ich heute über Biostimulation schreiben.

Vorab: Ja, wir dürfen alle so alt aussehen, wie wir es gerne wollen. Ob mit guter Lebensführung oder regelmäßigen Behandlungen oder auch ganz ohne. Wir haben immer die Wahl. Dieser Beitrag soll niemanden unter Druck setzen oder dazu animieren, irgendwas machen lassen zu müssen. Ich interessiere mich einfach für die modernen Möglichkeiten der ästhetischen Medizin und das Feld der Biostimulation hat es mir irgendwie angetan – ich finde es unglaublich spannend und möchte hier Infos dazu mit euch teilen!

Wartet es mal ab: Ich habe den Begriff Biostimulation nämlich ordentlich gedeeeeeehhhhnt: Denn biologische Stimulation der Haut kann ja wirklich einiges sein. Stimmt’s?!

Der Begriff Biostimulation begegnete mir zum allerersten Mal in der Praxis des Dermatologen Dr. Timm Golüke in München. Biostimulation definiert moderne Behandlungen, die natürliche Regenerationsprozesse der Haut aktivieren.
Es geht also nicht um das lokale Betäuben von Muskulatur oder das Auffüllen von verlorengegangenem Volumen, sondern es geht ganz gezielt darum, die Haut dabei zu unterstützen, sich selbst zu helfen, wieder ein bisschen fester zu werden und damit frischer auszusehen.
Der Alterungsprozess der Haut lässt sich zwar nicht völlig aufhalten und die Uhr lässt sich mit diesen Techniken auch nicht um Jahrzehnte zurückdrehen (was für ein Glück!), aber er kann deutlich verlangsamt werden.

Biostimulation, so erfuhr ich bei der Recherche für diesen Beitrag, bezeichnet dabei ganz bestimmte Behandlungsmethoden. Die Biostimulatoren sind eine neuartige Form von Dermafillern, die in die Haut eingebracht werden und dort die Bildung neuer körpereigener kollagener Strukturen fördern sollen. Das kann über einen Zeitraum mehrerer Monate zu sichtbaren Verbesserungen des Hautbildes führen. Klassische Filler geben Volumen und „füllen auf“ (wie es der Name sagt). Sie werden nach und nach vom Körper wieder abgebaut. Biostimulatoren sagt man nach, dass sie weitere positive Effekte auf die Haut haben können: Zum Beispiel, wenn es um die Hemmung von Entzündungsaktivitäten oder um die Reduktion von Pigmentverschiebungen geht.
Am Ende entgeht man mit Biostimulatoren dem sogenannten Filler-Face, denn die Behandlungen versprechen absolut natürliche Ergebnisse (klar: macht ja der Körper selbst), die Haut wirkt frischer, die Hautstruktur verbessert.

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Ästhetische Medizin und moderne Biostimulation auf schminktante.de
Foto: Deagreez/iStock

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Welche Arten der Biostimulation gibt es?


Für die klassischen Behandlungen stehen verschiedene Substanzen, so genannte Biostimulatoren, zur Verfügung, mit denen die Haut zur aktiven Regeneration animiert wird. Weil der Effekt mancher Stimulatoren nicht sofort, sondern erst nach Wochen bzw. Monaten sichtbar wird, können manche Behandlungen sogar mit einer Hyaluronbehandlung kombiniert werden.

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PRP (Platelet-Rich Plasma)
Kennt man auch als „Vampir-Lifting“. Das Coole: PRP ist eine Methode der Biostimulation, die komplett ohne Fremdstoffe auskommt. Aus dem eigenen Blut werden Wachstumsfaktoren gewonnen und mit einer speziellen Injektionspistole in vielen kleinen Injektionspunkten wieder in die Haut eingebracht. Eignet sich für Gesicht, Dekolleté, Hände und auch andere Hautregionen. Kann z.B. auch bei Haarausfall eingesetzt werden, da durch die Anregung der Durchblutung der Kopfhaut und der Wachstumsfaktoren die Haarwurzeln gestärkt werden und der Haarausfall vermindert werden kann.

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Polymilchsäure
Stimuliert ebenfalls die Produktion von Kollagen in den tieferen Hautschichten, wo es die Kollagenproduktion langfristig anregen kann. Die Ergebnisse sind nicht sofort sichtbar, sondern setzen zeitverzögert ein. Besonders geeignet für ein natürliches Ergebnis ohne Volumenzugabe im Gesicht, am Hals und Dekolleté und anderen Körperstellen. Bekanntes Produkt: Sculptra.

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Calciumhydroxylapatit
Stimuliert die Kollagenproduktion und wird häufig zur Konturierung und Straffung eingesetzt. Es handelt sich dabei um ein temporäres Füllmaterial mit biostimulierender Wirkung. Wird in der ästhetischen Medizinpraxis im Gesicht, an den Händen oder am Dekolleté angewendet. Ein im Praxisalltag verwendetes Produkt nennt sich z.B. Radiesse.

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Polynukleotide
Natürlich vorkommende Moleküle, die auch in unseren Zellen zu finden sind und dort eine entscheidende Rolle bei zellulären Reparatur- und Regenerationsprozessen spielen. Aus der DNA von Fisch werden Substanzen gewonnen, die die Zellregeneration und Reparaturprozesse in der Haut fördern. Ihre revitalisierende Wirkung entsteht durch die körpereigene Regeneration und die Anregung der körpereigenen Kollagenproduktion. Polynukleotide können außerdem eine entzündungshemmende Wirkung entfalten, Pigmentstörungen reduzieren und besitzen feuchtigkeitsspendende Eigenschaften, die den Feuchtigkeitshaushalt der Haut wiederherstellen.

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Exosomen
Jetzt wird’s ganz verrückt. Denn unter Exosomen versteht man sehr kleine extrazelluläre Vesikel, die von den meisten Säugetierzellen produziert und freigesetzt werden. In verständliche Sprache übersetzt, kann man sich Exosomen als kleine Lipidblasen vorstellen, die Moleküle in sich tragen. Zellen setzen Exosomen frei, um mit anderen Zellen und Geweben zu kommunizieren. Die Aufgabe dabei: Moleküle zwischen Zellen und ihrer Umgebung zu transportieren. Exosomen aus Stammzellen spielen eine wesentliche Rolle bei Wundreparatur, Geweberegeneration und der Immunantwort des Körpers. Und hier kommt die regenerative Medizin ins Spiel. Die gezielte Anwendung von Exosomen kann natürliche Regenerationsprozesse im Körper beschleunigen. In der Praxis Golueke in München z.B. werden Exosome aus dem patienteneigenen Blut gewonnen und speziell zentrifugiert. Mit Injektionspistole oder Microneedling werden sie dann frisch in die Haut eingearbeitet und sollen so bei der Revitalisierung helfen.

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Ästhetische Medizin und moderne Biostimulation auf schminktante.de
Bei meiner HIFU-Behandlung bei Dr. Timm Golüke in München im November 2024.

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Sonst noch was?


Als ich zur Biostimulation recherchierte und staunend seitenweise Informationen durchgeackert habe, traf ich in direktem Zusammenhang immer nur auf die oben genannten Verfahren. Ich möchte mich hier ganz laienhaft sehr weit aus dem Fenster lehnen und behaupten, dass es über die Biostimulatoren als Produkte auch einige sehr interessante Verfahren gibt, die die Kollagenproduktion der Haut wieder ankurbeln können. Ich finde, die gehören einfach auch dazu. Wenn wir hier schon mal dabei sind …

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HIFU
Das habe ich im vergangenen November bei Dr. Timm Golüke ausprobiert. HIFU steht für High Intensity Focused Ultrasound. Das ist hochintensiver fokussierter Ultraschall. Das Gerät dazu nennt sich Ultraformer. Sieht ein bisschen aus wie so ein IPL Gerät – also so ein Blitzdings, mit dem man durch Lichttherapie die Haarwurzeln einschlafen lässt (z.B. gegen unschöne Hexenhaare am Kinn). Es gibt drei Aufsätze, die auf die Hautoberfläche aufgesetzt werden und in unterschiedlich tiefen Hautschichten ganz kontrolliert bei 65-70 °C die kollagenen Fasern schrumpfen. Dadurch werden die Fibroblasten stimuliert, neues Kollagen und Elastin zu produzieren. Das ganze Prozedere dauert etwa 30-45 Minuten (je nach Größe des Hautareals), tut ein bisschen weh, aber man ist direkt danach wieder vorzeigbar und der Effekt stellt sich 8-12 Monate nach dem Eingriff ein. Bei mir ist es jetzt 4 Monate her und ich meine, an meiner rechten Gesichtshälfte schon leichte Verbesserungen im Kinnbereich zu entdecken.

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Skintightening
Hier werden kollagene Strukturen und tiefer liegende Hautschichten durch Infrarot erwärmt. es werden mehrere kleine „Infrarotsäulen“ ins Gewebe eingebracht. Dazwischen bleibt nicht behandeltes Gewebe erhalten, das zusätzlich die Neusynthese von Kollagen in den behandelten Arealen stimulieren soll. Je nach Behandlungsregion dauert die Behandlung ungefähr 30 Minuten. Eignet sich für Gesicht und Hals, Oberarme, Bauch, Knie oder Oberschenkel. Selbst Cellulite soll durch dieses Verfahren verbessert werden.

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Double Tite
Radiofrequenz-Microneedling hat einen neuen Namen: Double Tite. Es ist quasi die Weiterentwicklung des klassischen Radiofrequenz-Microneedlings durch eine Kombination eines 3D-Microneedlings mit Mesoinjektionen hautstimulierender Wirkstoffe. Also 3in1: Microneedling + Radiofrequenztherapie + Mesoinjektionen (z.B. Hyaluron). Die Behandlung kann ganzjährig durchgeführt werden und verspricht relativ schnelle Ergebnisse.

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IPL
Ja, richtig gelesen. Blitzdingse gibt es auch in professionell beim Beautydoc. IPL (Intense Pulsed Light) kann Licht mit unterschiedlicher Wellenlänge erzeugen. Das unterscheidet diese Behandlung vom Laser. IPL soll das Hautbild optimieren und eignet sich zur Behandlung von Rosacea, Couperose oder großen Poren.

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Wenn ihr einen Leidensdruck verspürt und euch einer Behandlung unterziehen wollt, empfiehlt sich immer (!) eine ausführliche Recherche. Lasst euch beraten. Schaut, ob Arzt/Ärztin und Praxis zu euch passen. Ihr solltet euch zu nichts überredet fühlen. Es sollte immer die Möglichkeit für Bedenkzeit geben. Wenn der Eingriff stattfindet, dann mit EUREM guten Bauchgefühl. Was so ein Eingriff kostet, variiert von Praxis zu Praxis und sicher von Region zu Region.

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Und jetzt noch die gute Nachricht: Auch Gua Sha-, bzw. andere Gesichtsmassagen und vor allem Faceyoga zählen zu den Biostimulationstechniken.

Bei Gua Sha oder einer Gesichtsmassage werden Muskeln und Lymphe gelockert und entspannt, die Thymusdrüse durch Klopfen aktiviert oder der Vagusnerv stimuliert. Das bildet zwar kein neues Kollagen, entspannt aber unsere Züge, nimmt Verspannungen und sorgt dafür, dass alles gut im Fluss ist. Und wenn es richtig gut fließt, sieht man uns das auch an.
Wer schon einmal Faceyoga gemacht hat, weiß, dass man dabei nicht nur Grimassen schneidet, sondern dass es auch ganz schön anstrengend sein kann. Weil man – wie im Kraftsport für den Körper – die Gesichtsmuskeln trainiert, die dafür sorgen können, dass wir straffe Konturen lange bewahren können. Vorausgesetzt, wir machen das ganz regelmäßig!

So, ich hoffe ich habe jetzt nichts vergessen und ihr fühlt euch allerbestens informiert. Wenn doch oder wenn ihr Fragen habt, schreibt mir gerne einen Kommentar.


Alles Liebe, Eure Anja

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1 Comments
  • Birgit Hochheim
    März 9 2025

    Liebe Anja!
    Super erklärt und aufgeklärt. Ich bin ein großer Fan von Biostimulationsbehandlungen.
    Liebe Grüße