*Werbung: „Natürlich bin ich schön“ entstand mit freundlicher Unterstützung von Silicea.
Schön.
Schönheit.
Was ist schon schön?
Und was bedeutet Schönheit?
Bin ich schön?
Wer legt fest, wer oder was schön ist?
Ist nur schön, was natürlich ist?
Ist Schönheit natürlich?
Gemeinsam mit meinen Kolleginnen der Lady.Bloggers hat uns die Marke Silicea in einer Kooperation dazu eingeladen, über das Thema Schönheit nachzudenken. Unter dem Solgan
Natürlich bin ich schön
veröffentlicht jede von uns einmal pro Woche ihre ganz eigenen Gedanken zu diesem Thema. Valérie von life40up! und Stephanie, die Modeflüsterin, haben in den vergangenen Wochen bereits jeweils einen tollen Beitrag dazu geschrieben. Heute bin ich an der Reihe. Ein Interview zum Thema Schönheit habe ich auch schon gegeben. Ihr könnt es gerne nachlesen.
Seit Wochen kreisen meine Gedanken um diesen Begriff: SCHÖN.
Als Beautybloggerin sollte es ein Leichtes sein, diese Begrifflichkeit kurz und knapp zu bestimmen. Ich stelle allerdings fest, dass es dieses kleine Adjektiv ganz schön in sich hat. Die Fragen, die ich eingangs gestellt habe, sind längst nicht alle Fragen, die mir zu dem kleinen Wort SCHÖN eingefallen sind. Wäre man oberflächlich genug, könnte man alle diese Gedanken mit einem einzigen Sprichwort vom Tisch fegen:
Schönheit liegt immer im Auge des Betrachters.
Ich weiß nicht, wer es einmal gesagt hat, aber genauso ist es. Punkt! Wäre es so einfach, wäre dieser Artikel genau an dieser Stelle zu Ende.
…
Aber ist es wirklich so einfach?
Viele Frauen kommen zu mir ins Beautycoaching. Wir sprechen dort niemals nur über Schminke, über Haut oder Hautpflege. Ganz oft geben die Frauen viel mehr von sich preis. Lebensumstände, Erlebnisse. Schöne, und Unschöne. All das sind Faktoren, die einen enorm großen Einfluss darauf haben, wie diese Frauen sich selbst sehen, wenn sie pur und ungeschminkt vor dem Spiegel sitzen. Wenn ich sie frage, was sie besonders schön an sich finden, schauen mich viele erst einmal ganz schön ratlos an. Andere Kundinnen wissen ganz genau, welches ihre optischen Vorzüge sind. Und noch andere finden an sich rein gar nichts schön.
Natürlich greife ich immer ins Geschehen ein und helfe Frauen im Beautycoaching, ihre eigene Schönheit zu unterstreichen. Ungeliebte Stellen gekonnt zu kaschieren und andere hervorzuheben. Es geht dabei längst nicht allein um die richtige Technik zum Ziehen eines Eyeliners. In einem Beautycoaching zeige ich den Frauen im besten Fall einen ganz neuen Blickwinkel auf ihr eigenes Äußeres und schenke ihnen ein kleines Stück Sicherheit, weil sie gelernt haben, ihre äußerliche Schönheit zu betonen.
Ist Schönheit rein äußerlich?
Szenenwechsel.
Ein Hochzeitsmorgen. Geschäftiges Gewusel. Die Luft flirrt vor Emotionalität. Alle sind aufgeregt. Diese Situationen erlebe ich immer, wenn ich zu einer Braut fahre. Und fast alle Bräute haben Eines gemeinsam:
Sie sind wunderschön!
Jetzt werdet ihr denken: natürlich sind Bräute (fast immer) wunderschön. Ich will das auch gar nicht in Abrede stellen, sondern behaupte sogar, dass ALLE Bräute – ungeachtet von Styling und Kleid – wunderschön sind! An diesem besonderen Tag strahlt eine Braut nämlich. Sie leuchtet quasi von innen. Das Adrenalin pulsiert, die Glückshormone sprudeln, diesem EINEN das Ja-Wort geben, von dem man geliebt wird … da braucht es oftmals nicht viel mehr an äußerlichen Maßnahmen…
Noch ein Szenenwechsel.
Wer nach einer tollen, heißen Nacht und/oder frisch verliebt an einem Morgen schon einmal aufmerksam in den Spiegel geschaut hat, wird bemerkt haben, dass man da oft irgendwie anders aussieht. Frisch und rosig. Strahlend. Ein Lächeln umspielt den Mund und was passiert:
Wir finden uns schön!
Wir strahlen, weil wir uns begehrt fühlen, das Blut mit viel Sauerstoff angereichert durch die Adern pulsiert und die Hormone aufgeregt durcheinanderhüpfen.
Hat Schönheit also auch immer etwas mit unserem inneren Zustand zu tun?
Weiterer Szenenwechsel.
In meinem Job als Make up Artist begegne ich nicht nur „normalen“ Frauen, sondern auch immer wieder Frauen und Männern, die aufgrund ihres Berufes in der medialen Öffentlichkeit stehen. Einige von ihnen durfte ich in vielen Jahren mehrfach begleiten. Viele von ihnen stehen unter einem enormen Druck, was ihr Äußeres betrifft. Das führt unweigerlich dazu, dass ich immer wieder Frauen vor mir habe, die einfach unbeschreiblich bombenmäßig toll aussehen, sich aber nicht so fühlen. Die Haare zu strähnig, zu lockig, zu glatt. Die Haut zu fleckig, zu trocken, zu ölig. Der Busen, die Hände oder Füße zu groß, zu klein zu flach, zu krumm….und überhaupt. Es ist wahnsinnig anstrengend, solche festgefahrenen Überzeugungen aufzulösen und diesen Menschen zu zeigen, wie schön sie eigentlich sind.
Was mich zum nächsten Punkt bringt:
Schönheit und Umfeld
Neulich hörte ich einem kleinen Vortrag zu, bei dem es um Komplimente ging. Die Rednerin fragte öffentlich, warum es vielen Menschen so schwer fiele, einmal ein Kompliment zu machen. Nicht irgendein dahergesagtes Kompliment, sondern etwas zu loben, was man schön findet. Oder gelungen. Oder angenehm. Oder, oder… Und sie erzählte von einer Situation, als sie einmal jemandem Wildfremdes ein Kompliment zu wirklich tollen Haaren machte und Diejenige sie völlig fassungslos anschaute und kaum glauben konnte, was sie hörte. Dieses Kompliment rührte die Frau zu Tränen und sie bedankte sich dafür, als hätte sie gerade im Lotto gewonnen.
Glauben wir also unschöne Dinge viel lieber als schöne?
Wenn zum Beispiel jemand sagt: „Du hast aber einen dicken Hintern.“, dann glauben wir das doch viel eher, als wenn jemand sagt: „Du hast wahnsinnig schöne Schultern.“
Oder?
Seid ehrlich!
Ihr seid zwar nach dem ersten Statement total stinkig, rennt aber bei der nächsten Gelegenheit zu einem Spiegel und schaut nach, ob der Hintern wirklich so dick ist. Im Gegensatz dazu tut ihr das Kompliment zu den schönen Schultern mit einem kurzen Blick darauf ab und fragt allerhöchstens verschämt: „Ehrlich?“
Und was bleibt im Gedächtnis? Die schönen Schultern? Wahrscheinlich nicht. Dafür schleicht ihr am Abend aber um die Schokolade herum und denkt darüber nach, ob die jetzt wirklich sein muss? Schließlich wird der Hintern davon ja noch dicker.
Stimmt’s?
Negativstatements brennen sich also viel stärker ins Hirn ein als Komplimente.
Schönheit und Selbstbewusstsein
Ein extrem wichtiger Punkt!
Wenn mir mein Leben lang von allen Seiten eingetrichtert wird, ich bin nichts wert, ich bin klein und schwach, ich bin hässlich, ich habe zu große Füße, zu kurze Finger, eine zu knubbelige Nase, zu dünne Haare, bin dumm, nicht gut genug, zu dick oder zu dünn…. kann ich mich dann jemals wirklich im Spiegel anschauen und werde mir sagen:
Natürlich bin ich schön?
Das Gegenteil: signalisiert mir mein Umfeld, dass ich eine attraktive äußere Erscheinung bin, bekomme ich Komplimente zu meinem Äußeren, zu einer Wesensart oder zu einer Arbeit, die ich gut gemacht habe. Oder das ehrliche Statement, dass ich genauso gut bin, wie ich nunmal bin. Was meint ihr, was passiert?
Erstens: meine Zufriedenheit mit mir selbst wächst.
Zweitens: ich stehe vor dem Spiegel und kann mir sagen:
Natürlich bin ich schön!
Je mehr Bestätigung wir also von außen bekommen, je mehr positives Feedback auf uns, umso größer die Selbstliebe. Je mehr wir uns selbst annehmen und lieben, umso größer die Wahrscheinlichkeit, dass wir uns selbst auch schön finden.
Und dabei geht es ganz und gar nicht alleine um Äußerlichkeiten.
Wir sollten also viel öfter ehrlich gemeinte Komplimente verteilen!! Aussprechen, was uns gefällt. Wir machen uns selbst damit eine Freude und retten einem Anderen vielleicht damit den Tag.
Der Beweis Anja Frankenhäuser
Ich habe das große Glück in einem gesunden Umfeld zwischen sich liebenden Eltern aufgewachsen zu sein. Sie haben mich von klein auf immer darin bestärkt, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen. Sie gaben mir das Vertrauen, etwas aus eigener Kraft schaffen zu können und schufen auf diese Weise ein unerschütterliches Selbstbewusstsein. Sie lernten mir, offen auszusprechen, was mich bewegt. Okay, das funktionierte in der DDR manchmal nicht wirklich so gut, aber ich habe mir diese Art bis heute bewahrt. Auch wenn ich heute noch hier und da anecke, weil eben niemand so gerne die Wahrheit hört: ich stehe dazu und bin unter anderem dadurch absolut mit mir im Reinen. Ich muss mir nicht eingestehen, mich und andere zu belügen. So schaffe ich es, mir treu zu bleiben und gut damit zu leben, wenn jemand mit meiner Art nicht klarkommt.
Als Erwachsene hatte ich immer wieder Phasen, in denen ich alles Mögliche hinterfragte. Solche Lebensphasen hat ja jeder einmal. Punkte, an denen man sich überlegt, wer man eigentlich ist. Irgendwann habe ich angefangen Yoga zu praktizieren. Keine Angst, jetzt kommt kein esoterischer Vortrag (ist ja bis hierher schon lang genug). Im Yoga habe ich gelernt, was es mit dem Begriff Achtsamkeit auf sich hat. Speziell die Achtsamkeit sich selbst gegenüber.
Ich bin gut, wie ich bin.
In Lebenskrisen habe ich bei diesem Satz jedesmal angefangen zu weinen. Jedesmal dann, wenn ich mich verloren hatte. Neben mir stand. Nicht mehr mit mir im Einklang. Aber ich habe jedesmal zurück zu mir gefunden. Zu meinem ureigensten Innern.
Aus all diesen Dingen, angefangen von den prägenden Kinderjahren bis heute, resultiert eine tiefe Liebe zu mir selbst.
Klar jammere ich gerne über meine zu dünnen Haare, über meine krummen Füße und meine schrecklichen Landkartenbeine. Und über meine Schrumpellider und und und…. Aber eigentlich kann ich super damit umgehen. Und klar helfe ich reichlich nach, um mich in meiner Hülle wohlzufühlen. Von innen wie von außen. Es gibt genügend Möglichkeiten, den Leidensdruck nicht allzu groß werden zu lassen. Denn eigentlich sind das ja wirklich nur Äußerlichkeiten.
Deshalb seht ihr in diesem Artikel auch Bilder von mir aus ganz verschiedenen Lebensphasen. Sie zeigen sowohl, dass ich ein kleines Modepüppchen bin. Aber auch, dass ich vor nichts zurückschrecke, wenn es um den Mut zur Hässlichkeit geht. Ich kann mich prima über mich selbst lustig machen!
Wichtig ist, dass ich weiß, dass ich geliebt werde. Dass ich eine Art habe, die mir viele Sympathien bringt. Und am allerwichtigsten: dass ich mich selbst liebe und annehme. Und aus diesem Grunde aus tiefster Überzeugung sagen kann:
NATÜRLICH BIN ICH SCHÖN !
Was meine Kolleginnen der Lady.Bloggers zum Thema Schönheit zu sagen haben, könnt ihr auf ihren Blogs nachlesen:
Stephanie – Die Modeflüsterin „Sind Sie schön? Ja, aber natürlich!“
manuuu_39
April 2 2017Liebe Anja, nachdem wir oft zu wenig Komplimente bekommen, nehme ich das seit einiger Zeit selbst in die Hand. Wenn ich jemanden sehe, auch wenn ich Sie nicht kenne, sage ich ganz spontan, was mir gefällt. Das kann eine tolle Frisur, Handtasche, Schuhe oder auch ein fröhliches Gesicht sein. Alle sind überrascht aber jeder freut sich ☺
Liebste Grüße
Manuela
schminktante
April 2 2017Das finde ich großartig! Ich habe mir ganz fest vorgenommen, das auch viel öfter zu machen!
LG
Anja
Angelika
April 2 2017Das mache ich auch ab und zu und habe bislang nur erfreute Reaktionen erlebt. Was wiederum mich selbst freut und den Tag verschönt!
SaritLovesLife
April 3 2017Sehr schön gesagt! Sehr schöner Blogpost! Und du bist tatsächlich jemand, der von innen heraus Liebe und so eine Gelassenheit ausstrahlt. Ich habe dich zwar erst einmal getroffen, aber das ist mir im Gedächtnis geblieben!
LG
Sarit
schminktante
April 3 2017Danke für dieses schöne Kompliment! Wir treffen uns ganz bestimmt wieder – auf dem ein oder anderen Bloggerevent ganz sicher! 😉
Alles Liebe
Anja
Jule
April 4 2017Ich kann diesen Artikel einfach blind unterschreiben, genau so sehe ich es auch. Und wenn man jemandem ein Kompliment macht, ist es wie eine Feder, es verleiht Flügel ! Und das erfreute, ungläubige Lächeln, was dann meistens als Reaktion kommt, tut einem selber auch sehr gut.
Conny Doll
April 9 2017Liebe Anja, das ist ein ganz wundervoller Artikel…. Ich finde, Du hast das mit der Achtsamkeit so grandios auf den Punkt gebracht… Und Du bist auch so eine Frau – von innen und außen schön…Und so wahnsinnig humorvoll… Ich finde es toll, dass wir uns kennen… Hab noch einen schönen Sonntag – alles Liebe, Conny
schminktante
April 9 2017Ach Connylein…das hast Du jetzt aber lieb gesagt! Das treibt mir glatt ein Tränchen ins Auge.
Danke!!
Alles Liebe
Anja