Nachdem ich euch am Mittwoch meinen London-Fashion-Look gezeigt habe, zeige ich euch heute, in welchem hübschen Etablissement wir vergangene Woche abgestiegen sind.
Sich in der Fremde zuhause fühlen
Da ich beruflich viel auf Reisen bin schätze und genieße ich es sehr, wenn ich auf einem privaten Reisetrip nicht unbedingt in Standarthotel XY übernachten muss, sondern ein Haus finde, in dem es individuell und persönlich zugeht. Kleine Boutiquehotels oder Appartements, in denen viel Liebe zum Detail und noch mehr Herzblut steckt sind meine bevorzugte Wahl. Denn dann wird ein Aufenthalt an einem fremden Ort gleich nochmal so schön.
Nicht irgendein seelenloses Hotelzimmer, das mäßig gut geputzt ist und man sich nicht vorstellen möchte, wer sein Haupt vor einem darin gebettet hat. Ich bin in dieser Hinsicht sehr empfindlich. Auch wenn ich mir große Mühe gebe, nicht so genau hinzuschauen…ich finde leider JEDE Dreckecke in einem Hotelzimmer!
Ein Hotelzimmer oder Appartemen kann ja durchaus einfach sein. Aber wenn auch das Einfache mit Stil und Liebe gestaltet ist, wohnt es sich gleich nochmal so schön. Und wenn dann auch noch großer Wert auf wirkliche Sauberkeit gelegt wird, dann wird ein Aufenthalt nahezu perfekt.
Findet ihr nicht auch?
Kleinod Notting Hill
Einer der hübschesten Stadtteile Londons ist unbestritten Notting Hill. Allerspätestens seit dem gleichnamigen Kassenknüller mit Julia Roberts und Hugh Grant, der dort spielt und weshalb viele Touristen bis heute den Weg in das Stadtviertel suchen.
Klassiche weiße Straßenzüge mit den typischen Londoner Eingangspforten, die elegant besäult auf die Bewohner warten. Bunt gestrichene Fassaden gleich um die Ecke oder die charmanten Mews Houses, die sich in den Hinterhöfen verstecken.
Die berühmte Portobello Road. Natürlich! Zweimal pro Woche kann man hier über den Portobello Market schlendern und findet auf 3 Kilometern alles: von Schnittblumen über Antiquitäten bis zu kuriosem Allerlei.
Junge Designer laden in ihre Geschäfte ein. Cafés und Restaurants bieten ihre Spezialitäten an. Junge aufstrebende Familien besiedeln den Stadtbezirk. Manchmal ist es auf den ersten Blick ein bisschen wie ein britischer Prenzlauer Berg. Allerdings sehr viel entspannter und ein bisschen selbstverständlicher die lässige Hipness, die in Berlin doch ziemlich oft etwas gequält daherkommt.
The Portobello Hotel
Wunderschöner Geheimtipp mittendrin in Notting Hill ist das Portobello Hotel, in dem wir 2 Nächte gebucht hatten. 5 Minuten Fußweg von der Underground-Station Notting Hill entfernt, 10 Fußminuten weg von Kensington Gardens – trotzdem in einer sehr ruhigen Straße. Perfekt für 2 entspannte Tage in London, an denen nicht der Run auf die Sehenswürdigkeiten im Vordergrund steht.
Das Portobello Hotel besteht aus zwei umgebauten klassizistischen Villen mit insgesamt 21 Zimmern. 1971 gegründet gehört es zu einem der bekanntesten Londoner Boutique Hotels. Der Umgang mit dem Gast ist entspannt und herzlich. Ein Tee zur Begrüßung im plüschigen Salon des Hauses und man fühlt sich sofort willkommen.
Jedes der 21 Zimmer ist ganz unterschiedlich gestaltet. Von ganz klein bis großzügig findet jeder, was er braucht und mag. Das Interieur besteht zum Großteil aus liebevoll gesammelten, aufgearbeiteten und querbeet zusammengestellten Antiquitäten. Betten mit guten Matratzen und Bettwaren sorgen für einen erholsamen Schlaf.
Abenteuerliche, ebenfalls antike Duschvorrichtungen machen auch das Vergnügen im Badezimmer perfekt. Eine kleine Linie an Organic Products für die Körperpflege rundet es ab.
Man fühlt sich ein bisschen wie bei Oma. Alles ist bunt und vollgestellt. Man sinkt in große weiche Sofas. Alte Dielen quietschen unter den Füßen. Schwere Samtvorhänge im Salon. Und dennoch: man fühlt sich hier sofort geborgen und gar nicht mehr fremd.
Zum Frühstück gibt es eine kleine Auswahl an Getränken, Gebäck, Käse, Wurst, Müsli. Wer mag, lässt sich Eier braten oder ein Sandwich bringen, die für einen kleinen Aufpreis zu haben sind. So gestärkt kann man perfekt in einen erlebnisreichen Tag starten.
Wir haben die beiden Spätsommertage nicht mit ewig hektischem Sightseeing verbracht, sondern haben uns sehr ausgiebig dem Bummeln durch den Hyde Park, Kensington Gardens und natürlich durch Notting Hill gewidmet. Der Stadtteil ist einfach zu perfekt geeignet, um sich einfach ein bisschen treiben zu lassen, die Fassaden zu bestaunen oder durch die kleinen Boutiquen zu schlendern, unterbrochen von einem kleinen Espresso hier oder einem Scone da.
Teatime
Meinen ersten original britischen Afternoon Tea, der in England ja eine lange Tradition hat, habe ich vor 2 Jahren im „Browns“ kennengelernt. Dieses Mal nahmen wir ihn gepflegt in der Nachbarschaft der Royals ein. Die Orangerie in Kensington Gardens ist ein wunderbarer Ort dafür. Eine sehr gute Teeauswahl und 2 „Menues“ stehen zur Wahl. Auf den Etageren türmen sich kleine Sandwiches und süße Teilchen.
Und nach 2 Tagen Bummelei durch den Hyde Park, Kensington Gardens, Notting Hill, einem tollen Hotel, britischem Tee und einem erstklassigen Theaterbesuch mit „No Mans Land“ im Windham Theatre (in den Hauptrollen übrigens Sir Patrick Stewart und Ian McCallan) ging es zurück nach Deutschland, wo uns der Alltag bereits wieder fest im Griff hat.
Wir haben die Zeit sehr genossen. Macht ihr auch manchmal solche schönen Kurztrips? Wie findet ihr die passende Unterkunft? Worauf legt ihr Wert? Ich bin ganz neugierig und freue mich auf eure Kommentare!
Petra
September 19 2016Da bei mir auch Lodon auf der to do Liste steht, habe ich den Post ganz gespannt gelesen. Danke für den Tipp. Ich mag genau solche Hotels, klein und mit Charme.
LG Petra