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Wirkstoffe in Kosmetik – Welcher kann was (1)?

Lasst uns heute mal über Wirkstoffe sprechen. Und in diesem Zusammenhang auch über Hautalterung. Kommt niemand drumrum – kann man auch nur bis zu einem gewissen Grad aufhalten. Die gute Nachricht: WENN man seine Haut allerdings konsequent gut pflegt, hält man sie zumindest lange in einem guten Zustand.
Damit wir dorthin kommen, ist es immer gut zu wissen welche Wirkstoffe wirklich etwas für unsere Haut tun können.

Wenn ihr mögt, bekommt ihr heute eine kleine Schützenhilfe an die Hand und könnt hoffentlich in Zukunft genau die Pflegekombi wählen, die eurer Haut guttut.
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Gut zu wissen


Kleiner Tipp vorab: Nicht überall wo beispielsweise Hyaluron draufsteht ist auch so viel Hyaluron drin, dass es Effekte für die Haut haben kann. Checkt also bitte die Inhaltsstofflisten. Auf denen sind nämlich alle Inhaltsstoffe in der Reihenfolge ihrer Menge nach aufgelistet. Steht auf einem Produkt also das Wirkversprechen von Hyaluron empfiehlt es sich immer, das zu prüfen. Steht das Hyaluron eher weiter hinten oder fast ganz am Ende der Liste, stellt das Produkt lieber wieder zurück ins Regal. Dann ist da zwar Hyaluron drin, aber in einer Menge, die wahrscheinlich eher keinen großen Effekt auf die Haut hat. So verhält es sich mit jedem Wirkstoff.

Viele Wirkstoffe, die einen Einfluss auf die Hautalterung per Pflege nehmen, gibt es bereits in der Natur. Pflanzliche Vertreter von Anti Aging Wirkstoffen sind oft die Vorlagen für ihre -oft intensivierten- Pendants aus dem Labor. Gegen beide ist nichts einzuwenden, denn beide machen ihren Job. Ihr seid Diejenigen, die entscheiden müssen, ob sie zu Naturkosmetik greifen oder zu Alternativen. Im besten Fall mit sauberer Formulierung ohne unnütze oder gar bedenkliche Inhaltsstoffe. Aber auch das entscheidet am Ende ihr allein.

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Hautalterung


Was passiert jetzt eigentlich im Lauf der Jahre in unserer Haut? Wie geht Hautalterung?

Es gibt viele Faktoren, die Hautalterung begünstigen und/oder vorantreiben. Allen voran die UV-Strahlung aber auch eine ungesunde Lebensführung machen unserer Haut den Garaus. Die lassen wir jetzt aber mal beiseite und gehen davon aus, dass wir uns alle immer ganz hautfreundlich verhalten. 😉

Wer alle Einzelheiten nachlesen möchte, dem empfehle ich den Beitrag „Die Haut und wir – ein Bund für’s Leben“, den ich vor einigen Jahren hier auf dem Blog veröffentlicht habe.
Hier die Kurzversion:
Ganz grob um die 30 fängt die Knitteruhr des Körpers an zu ticken. Wusstet ihr, dass die Lipidproduktion (Hautfett …remember?) dann bereits um 40% gedrosselt läuft, dass die Hyaluronproduktion ebenfalls langsamer stattfindet und erste kollagene Fasern schwinden?
Das wird mit zunehmendem Alter auch nicht besser. In den folgenden Jahren verliert die Haut aufgrund dieser Prozesse an Elastizität. Sonnenschäden und Pigmentverschiebungen werden sichtbar. Verringerte Durchblutung hat einen Nährstoffverlust der Zellen zur Folge.
Dann kommen die Wechseljahre und die Abnahme im Hormonspiegel dreht das Rad der Zeit rapide weiter. Die Haut wird dünner, trockener, empfindlicher. Poren werden größer, das Hautbild insgesamt unruhiger. Die Elastizität nimmt ab und ab.

Erschrocken?
Müsst ihr nicht! Weil: es gibt ja gepflegte und ungepflegte Falten. Und immer dran denken: keiner bleibt verschont. Allerdings haben wir es in der Hand mit guter Hutpflege dafür zu sorgen, dass unsere Haut lange schön und gepflegt aussieht.

Und wie machen wir das?
Mit Wirkstoffen machen wir das!

Damit ihr ein bisschen besser versteht, wie was wirkt, habe ich mich mal an die Recherche gesetzt und euch aufgeschrieben, welcher Wirkstoff was kann und in welcher Kombination was gut wirkt. Weil jeder Wirkstoff für sich ein bisschen Erklärungsbedarf hat, werde ich diesen Artikel in zwei Teile aufteilen. Part 1 lest ihr jetzt mit Hyaluron, Vitamin C, Niacinamid, Retinol und Squalan.
Vitamin E, Ceramide, Q10 und Kollagen folgen in der nächsten Woche.

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Foto: Sabine van Erp / Pixabay

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Wirkstoffe und ihre Wirkung


Hyaluron

Hyaluron ist ein körpereigener Stoff, den unser Organismus in einer Formulierung immer sofort erkennt. An ihn muss er sich also nicht erst gewöhnen wie zum Beispiel an Retinol…aber dazu später. Wir finden Hyaluron im Bindegewebe und in der Flüssigkeit Gelenke.
Wie ihr oben gelesen habt, nimmt um die 30 auch die Produktion körpereigenen Hyalurons ab. Also nix wie ran an dieses kleine Wundermittel!
In erster Linie ist Hyaluron ein 1A-Feuchtigkeitsspender. Ein Gramm Hyaluron kann bis zu 6 Liter Wasser binden – irre oder?
Weil es in verschiedener Form unterschiedlich wirkt, werden in der Kosmetik gerne verschiedene Molekülgrößen Hyaluron eingesetzt. Hoch- und niedermolekulares Hyaluron.
Das hochmoluekulare Hyaluron sorgt für den aufpolsternden Soforteffekt. Das Niedermolekulare dagegen kann deutlich tiefer in die Haut eindringen und hat dort einen langfristigen Effekt auf die Feuchtigkeitsversorgung der Haut. Ob hoch- oder niedermolekulares Huyaluron in einem Produkt eingesetzt wird, kann man leider in einer Inhaltsstoffliste (INCI) nicht herausfinden. Beides wird als Sodium Hyaluronate ausgewiesen. Am besten einfach mal genau auf die Produktbeschreibung schauen. Manchmal steht’s dort dabei.

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Foto: Myariams Fotos/Pixabay

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Vitamin C

Gehört zu DEN Top-Wirkstoffen im Zusammenhang mit Feuchthaltevermögen, Kollagensynthese und Faltenbildung!
Lange habe ich es nicht gut vertragen und nach mehreren Fehlversuchen immer wieder entnervt aufgegeben. Bis der Vitamin C-Booster von Beyer & Söhne kam, der die letzte aller Chancen bekam und endlich die Wendung brachte!
Vitamin C gilt nahezu als Alleskönner! Innerlich und äußerlich. Es ist das beste Antioxidans, das freie Redikale einfängt und unschädlich macht. Freie Radikale greifen nämlich unser Kollagengerüst an und können ziemlich viel Schaden anrichten. Schaden, der zur normalen Hautalterung noch on top dazu kommt.
Vitamin C unterstützt die Produktion von neuem Kollagen im Körper und mehr stabile, reißfeste Kollagenfasern umso weniger Falten.
Zudem wirkt Vitamin C lindernd auf Mikroentzündungen in der Haut – weshalb es bei Akne und Pickeln ein sinnvoller Helfer sein kann.
Studien belegen auch, dass Vitamin C übermäßige Produktion von Melanin in der Haut entgegenwirkt und so am Ende vorbeugend gegen Pigmentverschiebungen eingesetzt werden kann.

Der Superpowerwirkstoff ist leider eine kleine Diva und in seiner reinsten und wirkungsvollsten Form nicht sehr stabil. Denn reines Vitamin C wirkt am besten – das wiederum verträgt aber nicht jeder. Deshalb werden in der Kosmetikindustrie neben reinem Vitamin C (L-Ascorbinsäure) abgewandelte Formen eingesetzt -sogenannte Derivate- von Vitamin C. Das sind Formen, die z.T. besser verträglich und stabiler sind.

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Einige Vertreter:
Magnesiumascorbylphosphat, Ascorbylglucosid, Ascorbylpalmitat, Natriumascorbylphosphat, 3-0 Ethylascorbinsäure

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Empfohlen werden Konzentrationen von 2-20% – bei Konzentrationen über 20% Vitamin C nimmt dessen Wirkung wieder ab.

Wer Vitamin C noch nicht ausprobiert hat, tastet sich am besten langsam heran. Achtet auf einen Airless-Spender. Denn auch sobald Vitamin C zu lange oder zu oft mit Sauerstoff reagiert (Cremetiegel, Pipette in Flasche), zerfällt es und verliert seine Wirkung.
Vitamin C in einer gut formulierten Pflegecreme ist gut für eine beständige Pflegeroutine – Seren mit höherer Vitamin C-Konzentration hingegen ein hervorragender Anti Aging-Kick, den man immer gut gebrauchen und auch gut in einer Pflegeroutine mit Creme kombinieren kann.
Finger weg von Zitronensaft aus der Küche!! Gefährlicher Trugschluss, dass Vitamin C aus einer Zitrone genauso toll wirkt wie aufbereitete Formen, die speziell für Kosmetik gedacht sind. Bietet maximales Reizpotential bei vergleichsweise geringer Wirkung. Immer dran denken: es kommt darauf an, WIE Wirkstoffe in den Körper gelangen damit sie wirkungsvoll sind.

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Niacinamid

Dieser Begriff ist euch in den letzten paar Jahren sicher häufiger begegnet. Es handelt sich ebenfalls um ein sehr wirkungsvolles Vitamin, auch Vitamin B3 genannt.
Die Forschung ist noch längst nicht am Ende, die großartigen Eigenschaften von Niacinamid zu entdecken. Man weiß aber bereits, dass dieser Wirkstoff der Haut bei der Talgregulierung hilft, bei Pigmentverschiebungen wirksam wird, die Hautbarriere stärkt, einen minimalen Peelingeffekt hat und porenverfeinernd auf das Hautbild einwirken kann. Außerdem soll Niacinamid die Stimulierung von Ceramiden -unseren Hautbausteinen- fördern.
Konzentrationen ab 2% (für empfindliche Haut) bis zu 5% werden empfohlen und in Kosmetikprodukten eingesetzt.

Fachleute streiten darüber ob Vitamin C und Niacinamid in einer Wechselwirkung ihre Wirkung verlieren könnten – aber das ist Stand heute (Mai 2022) in noch keiner Studie belegt.

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Retinol/Bakuchiol

…oder fachlich richtig: Retinoide werden allgemein als „Königin des Anti Aging“ gehandelt, weil sie so ziemlich alles können sollen. Akne, Pigmentvershciebungen, Besenreiser, Falten. Sie sollen Kollagenabbau verhindern und gleichzeitig fördern. Klingt erstmal ganz gut. Wenn da nicht das Problem mit der Verträglichkeit wäre und man es sowohl gut dosieren als auch richtig anwenden muss, um Schäden vorzubeugen. Aber von vorne!
Es handelt sich bei Retinoiden grob gesagt um eine Form von Vitamin A. Es gibt sie von verschreibungspflichtig (Tretinoin, Tazarotee, Isotretinoin, Adapalen) bis zu frei verkäuflich (Retinol, Retinaldehyd, Hydroxypinacolone, Retinylpalmitat, Bakuchiol).
Retinoide müssen vorsichtig angewendet werden, am besten man verwendet sie abends. Keinesfalls gleich täglich anwenden sondern vielleicht einmal die Woche und nach Verträglichkeit gaaaanz langsam steigern. Sonst riskiert ihr böse Reizungen der Haut. Tagsüber unbedingt auf Sonnenschutz achten!
Die wirklich wirksamen Konzentrationen liegen bei 0,1-1% Wirkstoff in einer Formel. Alles was darüber liegt, ist deutlich zu hoch dosiert und kann schwere Hautreizungen verursachen. Die wirksamste Form ist (ihr ahnt es) Retinol pur. Danach kommt Retinaldehyd (Retinal), was aber nur im kampf gegen Falten wirksam ist. Für empfindliche Haut wären Hydroxypinacolone oder Bakuchiol in Betracht zu ziehen. In vielen preiswerteren Formeln aber kaum wirksam soll Retinylpalmitat sein, weil es die Haut nicht gut penetrieren soll und in ihr erst zu Retinol umgewandelt werden muss und offenbar während dieses Prozesses reichlich an Wirksamkeit verliert.
Bakuchiol gilt weithin als „pflanzliches“ Retinol, weil es sich hierbei tatsächlich um einen pflanzlichen Wirkstoff handelt, der wohl auch von empfindlicher Haut gut vertragen wird.
Achtet bei der Lagerung auf einen dunklen, kühlen Ort – denn auch Retinol ist als Wirkstoff nicht besonders stabil.

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Foto: Gabriela Neumeier / Pixabay

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Squalan

Diesen Begriff kennen sicherlich alle Fans von den Beyerjungs. Dort habe ich mich auch ein bisschen umgesehen und einen sehr ausführlichen Beitrag zu Squalan gefunden. Die wichtigsten Fakten daraus versuche ich hier für euch zusammenzufassen.

Squalan ist ein 1a-Feuchtigkeitsspender, unproblematisch für alle Hautzustände, in der Schwangerschaft und sogar perfekte Pflege für die Haare. Denn Squalan ist wie Hyaluron ein körpereigener Stoff, der in unserem Hauttalg vorkommt. Korrekt heißt er dort Squalen.
Die haut erkennt diesen Wirkstoff also sofort. Das Reizpotential geht gen Null. In Kosmetikprodukten findet ihr ihn als Squalan oder Squalane. Phytosqualan wird aus Pflanzen gewonnen und kommt in Naturkosmetik zum Einsatz.

Squalan wird vielfach in hochwertiger Kosmetik eingesetzt. Denn der Rohstoff ist recht teuer. Es hilft dabei, eine Textur seidiger bzw. geschmeidiger zu machen und ist ein richtig guter Ersatz zu den ganzen Silikonen, die sonst diese Aufgabe erfüllen. Zudem ist Squalan ein erstklassiges Transportmittel, um andere Wirkstoffe in die Haut zu tragen. Es zieht tief in die Haut ein und nährt sie langfristig. Wie gesagt: recht teuer als Rohstoff und deshalb in billigen Produkten oftmals nur minimal bis gar nicht eingesetzt (die bedienen sich dann an Silikon = Kunststoff).

Pur fühlt sich Squalan an wie ein Öl. Es wirkt aber -wie oben schon erwähnt- nicht fettend. Deshalb auch für Haarspitzen super geeignet, weil nichts beschwert und trotzdem pflegt.

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Soviel für heute. Jetzt könnt ihr mal in Ruhe schauen, welche Inhaltsstoffe so in eurer Kosmetik drin sind. Übernächsten Sonntag geht es weiter.

Alles Liebe, Eure Anja

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6 Comments
  • Lykka
    Mai 22 2022

    W O W! Danke Anja, für die tolle und verständliche Aufbereitung dieses ‚Stoffes‘. Erquickliche Bildung zum Sonntagmorgenkaffee – immer wieder ein Genuss! Und gutes Futter für’s Hirn ist ja auch gut für die Haut! <3

  • Cornelia Al-Sabbagh
    Mai 22 2022

    Liebe Anja, vielen lieben Dank für deine Ausführungen und deine Mühe, uns alles zu erklären. Es ist Wahnsinn, wie viel Zeit du für uns investiert, danke, danke, danke.

  • Simone
    Mai 22 2022

    Toller Blogartikel ,danke!

  • Simone
    Mai 22 2022

    Sehr informativ! Vielen lieben Dank für die Mühe.

    Liebe Grüße Simone

  • Josefa
    Mai 22 2022

    Sehr interessanter und sehr hilfreicher Artikel von Dir zu dem Thema „Wirkstoffe in Kosmetik“. Vielen herzlichen Dank!

  • Rike
    Mai 27 2022

    Liebe Anja, die Zusammenfassung war sehr gut und auf das Wesentiche reduziert. Trotzdem voll gepackt mit Wissenswerten und wie eine to-do-Liste für uns Laien… Dankeschön dafür und ein erholsames WE. LG Rike