Content über Haut, Hauttypen und Hautzustände gab es hier schon reichlich. Doch ständig wächst die Leserschaft des Schminktantenblogs und immer wieder bekomme ich die gleichen Fragen gestellt. Deshalb rolle ich heute gern nochmal auf, was für viele von euch offenbar ein Buch mit sieben Siegeln ist.
Haut & Pflege
Fakt ist Eines: Haut braucht Pflege. Zunehmend im fortschreitenden Alter. Aber nur wer seinen Hautzustand wirklich kennt, kann auch das Pflegebedürfnis richtig einschätzen und greift letztlich auch zu der Pflege, die seiner Haut guttut, sie unterstützt und die sie schön aussehen lässt.
Mit den Jahren verändert sich unsere Haut.
Sie wird trockener (zu den Unterschieden komme ich gleich noch), die Erdanziehung grüßt oder sie flippt in der zweiten Lebenshälfte nochmal komplett aus. Man nennt das dann Altersakne. Die gehört in jedem Fall zum Hautarzt. Allerdings braucht auch sie regelmäßige Zuwendung. Eine erfahrene und gute Kosmetikerin, zu der ihr dann regelmäßig geht, kann kleine Wunder wirken. Auf gar keinen Fall mit zu viel verschiedener Pflege herumexperimentieren! Das könnte sie übel nehmen.
Ich will eigentlich auf etwas anderes hinaus.
Viele meiner Kundinnen und Leserinnen haben manchmal Statements parat, die mir zeigen, dass sie nicht wirklich wissen, welche Pflege wirklich zu ihrer Haut passt. Was nicht verwunderlich ist, bei der Masse an Hautpflege, die den Kosmetikmarkt bevölkert. Dass es nicht DIE EINE Hautpflege für alle gibt, weiß ich längst. Was ich toll finde, muss nicht zwangsläufig heißen, dass alle anderen in meinem oder einem ähnlichen Alter gleich gut damit zurecht kommen. Das richtet sich eben nicht immer ausschließlich nach dem Bedürfnis der Haut, sondern auch nach ganz individuellen Gesichtspunkten. Das weiß ich aus meinem Bloggeralltag nur zu gut.
Manche Creme spendet viel von der Feuchtigkeit, die meine Haut braucht und doch ist es einfach nicht mein Produkt. Und dann wieder gibt es Sachen, die probiere ich ein- zweimal aus und es haut mich absolut um vor Begeisterung. Und wieder ein anderes Produkt muss ich erst ein Weilchen benutzen und in verschiedenen Kombis testen, bis ich es mag…oder eben auch nicht. Aber deshalb probiere ich ja auch viel. Damit IHR das zuhause nicht machen müsst.
Vorausgesetzt natürlich, ihr wisst genau, was eure Haut braucht.
Und das ist halt nunmal nicht eine vielversprechende Antifaltencreme.
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Feuchtigkeit & Fett
Jede Haut braucht Feuchtigkeit!
Ob jung, ob alt. Sogar fettige Haut. Eine ordentliche Portion Feuchtigkeit ist niemals verkehrt. Regelmäßig als Gel, Serum, Creme, Maske. Immer rauf damit – eure Haut wird es euch danken!
Nicht umsonst ist der Trend koreanischer Hautpflege über Kontinente hinweg auch bis nach Europa vorgedrungen. Die koreanische Hautpflege mit ihren wenigstens 7 Hautpflegeschichten, die zu guter Letzt alle nur Eines erreichen sollen: die Haut durchfeuchten und die Feuchtigkeit in der Haut möglichst lange halten. Denn gut durchfeuchtete Haut wirkt straff und prall und bekommt den schönen frischen Glow, von dem alle Welt spricht. Irit und ich haben dazu schon 2 Podcasts aufgenommen. Wer mag, kann gern in den dazugehörigen Blogposts weiterstöbern:
Stellt euch Feuchtigkeitspflege wie ein Glas Wasser für die Haut vor. Unser Organismus kommt ziemlich lange ohne Nahrung aus, nicht aber ohne Flüssigkeit. Genauso ist das mit der Haut. Die sieht nur mit ordentlich Flüssigkeit gut aus.
Wenn also eure Haut oft spannt, egal ob nur nach der Reinigung oder im Lauf des Tages, könnte das ein Indiz aus zu wenig Feuchtigkeitszufuhr sein. Sogar wenn sie schnell ölig glänzt und eher großporig ist. Dann spannt vielleicht nichts, aber richtig wohl fühlt sich auch diese Haut erst mir richtig viel Feuchtigkeit.
Das Fett in Hautpflege bezeichne ich oft als „Nahrung“. Fettreiche Cremes und Masken werden ja auch ganz oft als „nährend“ bezeichnet. Mit Fett agiert ihr am besten dann, wenn ihr mit der Feuchtigkeit nicht weiterkommt. Also wenn es auch nach Feuchtigkeitsserum und Feuchtigkeitscreme noch spannt auf der Haut und ihr das Gefühl habt, die Haut will noch mehr. Erst dann solltet ihr mit fettreicher Textur hantieren. Vorzugsweise erstmal über Nacht versuchen und in der kälteren Jahreszeit. Und immer (bitte wirklich immer) in der Kombination mit ausreichend Feuchtigkeit!! Bekommt das eurer Haut, dann bleibt dabei und findet die richtige Balance.
Wenn es ihr zu viel wird, zeigt sie euch das mit Pickeln. Vorzugsweise an Stirn, Kinn und Nase. Die verschwinden, sobald ihr das Zuviel an Fett reduziert. Reduktion bedeutet: Creme evtl. nur im Wangenbereich einsetzen. Gibt es auch da Pickel, vertragt ihr sie möglicherweise nicht.
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Peeling
Was hat jetzt Peeling mit Fett, Feuchtigkeit und richtiger Hautpflege zu tun??
Ganz oft sehe ich Haut, in die die Pflege gar nicht eindringen kann. Obwohl die Kundin vielleicht alles benutzt, was sie bekommen kann. Sie klagt über Spannungsgefühle und darüber, dass sie immerzu schmieren könnte. Die Hautoberfläche ist manchmal rau, matt und stumpf. Trotz Pflege.
Kennt ihr?
Dann passt jetzt mal gut auf:
Unsere Haut durchläuft innerhalb von 28 Tagen einen Erneuerungsprozess. Ganz oben liegende Hautschuppen sterben ab, während von unten neue nachkommen. Von ganz alleine fallen diese toten Hautschüppchen nicht immer ab. Sie decken Poren zu und sind der Grund für den fehlenden Glow bzw. manchmal auch für Unreinheiten. Aber ganz wichtig: diese toten und natürlich staubtrockenen Hautschuppen saugen sich mit eurer schönen Pflege voll. Für nichts und wieder nichts. Weder erstehen sie zu neuem Leben auf, noch glowen sie in irgendeiner Form. Heißt im Klartext: es kommt nur ein Bruchteil der Pflege dort an, wo sie wirklich benötigt wird.
Und was schließen wir daraus?
Die toten Hautschuppen müssen weg! Jawoll!
Am besten erledigen diesen Jobs moderne und sanfte Peelings. Als Overnightkur, in Reinigungsprodukten oder als klassisches Peeling. Wichtig ist, dass sie sanft sind und keine groben Körnchen enthalten (die sorgen das ein oder andere Mal gern für Mikroverletzungen, weil die Schrubbelkörnchen zu scharfkantig sind).
Erst wenn die toten Hautschuppen weg sind, kann die Pflege genau dort wirken, wo sie wirken soll. In der Tiefe der Haut. Ihr werdet das gleich nach den ersten Anwendungen deutlich spüren und auch sehen.
Wichtig beim Hantieren mit Peelings, die auf Säurebasis arbeiten: tagsüber einen ordentlichen Sonnenschutz nicht vergessen!
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Hauttypen & Pflege
Hach ja…. da könnte ich direkt mit dem nächsten Vortrag ansetzen. In einem Beitrag zur richtigen Hautpflege habe ich mich schoneinmal lang und breit über Haut und ihre Pflege ausgelassen habe. Ihr werdet darin viel vom heutigen Text wiedererkennen. Aber doppelt hält ja immer besser, stimmts? Hier geht es zum Blogpost über Haut und ihre Pflege.
Wer’s eilig hat, bekommt jetzt nochmal eine kurze Zusammenfassung:
Trockene Haut ist eher feinporig, wirkt gern blass, schuppt auch und spannt, wenn sie nicht reichlich Fett und Feuchtigkeit bekommt. Sie neigt zur Faltenbildung (längliche Falten an den Wangen, Trockenheitsfältchen unter den Augen, Mimikfalten am Mundwinkel und auf der Stirn).
Was sie braucht:
Milde Reinigung, nicht zu viel Wasser (lieber Mizellenlotionen zum Abreinigen), eine gute Balance aus Pflege mit Feuchtigkeit und Fett. Peelings eher moderat einsetzen. Regelmäßig eine nährende Maske auftragen.
Feuchtigkeitsarme Haut zickt eigentlich immer dann, wenn eben die Feuchtigkeit fehlt. Oftmals hatten diese Hauttypen früher das klassische Bild der Mischhaut: T-Zone ölig, oft großporig und zu Pickeln bzw. Entzündungen neigend. Wangen- und Augenpartie trocken mit Spannungsgefühlen. Da das Gesicht jetzt meist nach der Reinigung spannt und auch am Nachmittag, wenn alle Pflegedepots vom Morgen aufgebraucht sind, sprechen Menschen mit diesem Hautbild gern davon, jetzt plötzlich trockene Haut zu haben. Geben sie ihr fettreiche Pflege, reagiert die Haut mit Pickeln und alle sind ratlos.
Feuchtgkeitsarme haut ist ein Schluckspecht. Sie braucht Pflege, die reich an Feuchtigkeit ist. Also her mit feuchtigkeitsspendenden Seren, Masken und Pflegecremes. Regelmäßig peelen, vor allem in der T-Zone. Vorsichtig mit Fettcreme umgehen. Das kann in der kalten Jahreszeit gut funktionieren, geht im Sommer aber meist nach hinten los.
Ölige Haut wirkt recht oft grob und dick. Sie glänzt schnell und oft. Große Poren sind überall im Gesicht verteilt. Fett hat sie genug. Aber auch ölig Haut spannt gern mal. Und selbst, wenn nicht: auch ölige Haut braucht jede Menge Feuchtigkeit. Also immer her damit! Zur Reinigung gern leichte Gels und Schäume. Auch ein ausgleichendes Gesichtswasser, das den pH Wert der haut neutralisiert ist ratsam. Wichtig für ölige Haut ist die regelmäßige Anwendung von Peelings, denn sie verhornt stärker und schneller als andere Hauttypen. Damit das Fett aus den Poren abtransportiert werden kann, müssen diese offen bleiben, sonst gibts Pickel.
Soweit zu den 3 Hauttypen, die ich als Basishauttypen bezeichnen würde. Dazu gesellen sich jetzt noch Eigenschaften, wie „empfindlich“, „reif“, „sonnengeschädigt“ oder Kranheitsbilder wie „Couperose“ oder „Rosacea“. Alle haben als Hautzustand einen Grundtyp, den ihr nach meinen Ausführungen jetzt hoffentlich besser zuordnen könnt. Mit den passenden Pflegeempfehlungen lasse ich euch jetzt erstmal in Ruhe. Die schließe ich in der kommenden Woche an diesen Beitrag in einem extra Artikel an.
Einverstanden?
Rosalie
August 23 2018Liiiebe Anja,
das war jetzt ein ganz toller Hinweis: dass „feuchtigkeitsarme Haut früher oft Mischhaut war“. Da sehe ich mich und werde in diesem Sinne etwas sicherer probieren, was passt. Danke!
Ja, es ist wirklich oft verwirrend herauszufinden, was das eigene Häutchen für eines ist…
Schöne Spätsommertage im Badischen wünsche ich Dir,
Rosalie