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Haut in den Wechseljahren

Werbung – im Beitrag über die Haut in den Wechseljahren empfehle ich Marken und Produkte. Diese Empfehlungen sind ein Servicehinweis für meine Community und ganz freiwillig und unbezahlt.

Fotos: Johannes Hüsch
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Wir haben hier schon öfter über die Wechseljahre gesprochen – bisher haben wir dabei aber die Haut ganz vergessen. Höchste Zeit, das nachzuholen.

In den unterschiedlichen Phasen unseres Lebens verändern sich viele Dinge an und in uns: Größe, Fülle, Haare, Haut, Nägel, Mikrobiome, Mindset. Völlig normal. In Sachen Haare, Haut und Nägel ist das für die ein oder andere unter uns eventuell ganz schön herausfordernd. Dabei geht es nicht nur um das Erscheinungsbild, sondern auch um den Wohlfühlfaktor. Denn wenn die Haare immer dünner, die Nägel immer brüchiger oder die Haut immer zickiger wird, hört für viele der Spaß am Älterwerden auf.

Denn meistens wissen wir nur, dass die Veränderungen vom Altern kommen, wissen aber kaum, wie wir richtig reagieren können. Meistens denken wir dann: Es muss einfach mehr sein. Viele probieren dann wild hin und her und kombinieren eventuell auch möglichst viele Wirkstoffe miteinander. Und manchmal machen wir es genau damit schlimmer, als es jemals war.

Mit diesem Artikel möchte ich erreichen, dass ihr versteht, wie unsere Haut tickt, wenn sie älter wird und wie ihr sie richtig gut in diesem Prozess unterstützen könnt. Damit ihr euch in eurer Haut wohlfühlt und so richtig gut gepflegt in die Jahre kommen könnt. Wenn ihr wissen wollt, wie sich unsere Haut über die Jahrzehnte so verändert, könnt ihr das gerne in einem der älteren Artikel hier auf dem Blog nachlesen.

In unserem Körper laufen erstaunliche Prozesse ab – unsere Haut besteht aus verschiedenen Schichten. Ein Kollagengerüst stützt sie, Ceramide (unsere Hautbausteine) bilden eine schützende Barriere gegen Einflüsse von außen, der NMF (Natural Moisturizing Factor) reguliert den Feuchtigkeitsgehalt in der Haut. Beteiligt an den Funktionen in der Haut ist zu einem großen Teil das Hormon Östrogen.

Ja, da guckt ihr, gell? Östrogene sind nämlich nicht nur in unseren Eierstöcken am Start, sondern sorgen im ganzen Körper dafür, dass vieles rund läuft. Sie sind an der Blutdruckregulation genauso beteiligt wie an der Zusammensetzung der Fette im Blut oder dem Zuckerstoffwechsel und schützen die Gefäße vor Verkalkung. Sie sind wichtig für die Knochengesundheit, schützen vor Harnwegsinfektionen und fördern die Gedächtnisleistung. Darüber hinaus schützen Östrogene jede Haut am und im Körper (auch die Schleimhäute) vor Trockenheit.

Und damit sind wir genau beim Thema.

Denn Östrogene beeinflussen die Elastizität und Geschmeidigkeit unserer Haut. Sie wirken auf den Stoffwechsel von Hautzellen genauso wie auf die Neubildung von Kollagen und die Produktion von Hautfetten. Und, wie schon erwähnt, fördern sie die Durchblutung von Haut und Schleimhäuten.

Mit dem kontinuierlichen Absinken des Östrogenspiegels in und nach den Wechseljahren ist weniger davon in unserem System verfügbar. Die Folge: Die Haut wird dünner, trockener und verliert an Elastizität. Durch eine geschädigte Hautbarriere kann sie durchlässiger werden, reagiert unter Umständen auch empfindlicher.

Manchmal steigt der Testosteronspiegel an und je nach Veranlagung entstehen dadurch gerne auch mal wieder Hautunreinheiten bzw. wirkt die Haut grobporiger und unruhiger.

Klingt bekannt? Willkommen im Club.

Das ist aber jetzt überhaupt kein Grund, die Mütze über den Kopf zu ziehen oder die Haare Vetter Itt-like zu tragen. Was womöglich nicht mal geht, weil auch die dünner geworden sind. Ursache hier: Ebenfalls das Östrogen, das auch im Zellstoffwechsel der Haarwurzel eine Rolle spielt. Östrogen is (or was) everywhere!

Bitte keine Panik: Wir werden ab sofort gepflegt älter, weil wir alle nach diesen Zeilen wissen, was unserer Haut gut tut und sie schützt. Kleine Einschränkung: Die Wundercreme, die jede Falte ausbügelt, gibt es nicht!

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Haut in den Wechseljahren. Gepflegte Falten oder: wie wir gut älter werden. Ein Beitrag von Schminktante Anja Frankenhäuser.

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Schöner altern – so bleibt die Haut fit


Ihr könnt eine ganze Menge tun, um eure Haut auch mit zunehmenden Jahren gut zu versorgen. Glücklicherweise stellt uns die Kosmetikindustrie heute jede Menge Wirkstoffe zur Verfügung, die unsere Haut richtig gut nähren, wenn wir wissen, wie und in welcher Kombination wir sie einsetzen müssen.

Eine Kosmetikerin sagte einmal zu mir:

„Es gibt gepflegte und ungepflegte Falten!“

Wir werden es kaum schaffen, ein 40-, 50- oder älteres Kollagengerüst in der Haut zu einem 20-jährigen umzufunktionieren. Getreu dem Motto „ein bisschen Schwund ist immer“ werden wir uns wohl oder übel mit ein paar Falten abfinden müssen, wenn wir nicht den Mediziner ranlassen.

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Haut in den Wechseljahren. Gepflegte Falten oder: wie wir gut älter werden. Ein Beitrag von Schminktante Anja Frankenhäuser.

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Pflege von innen


Fangen wir mal innen an:

Wer auf seine Darmgesundheit achtet, tut auch viel für das Mikrobiom seiner Haut.

Denn eine gesunde, ausgewogene Ernährung sorgt dafür, dass die Haut genau die Nähr- und Mineralstoffe bekommt, die der Hautschutzbarriere nützen. In erster Linie sind das Zink, Vitamin A und E, Omega-Fettsäuren und Linolsäure. Sie stärken das Mikrobiom der Haut. Wer sich faserreich, pflanzenbasiert, zuckerfrei und entzündungshemmend ernährt, kann auch seine Haut gut im Gleichgewicht halten. Fermentierte Lebensmittel wie Kimchi, Sauerkraut, sauer eingelegtes Gemüse, Wasserkefir oder Kombucha sind reich an probiotischen Bakterien und tragen zu einer intakten Hautbarriere bei.

Passt gut aus eure Schilddrüse auf! Gerade in den Wechseljahren, in denen die Hormone gerne mal Pingpong spielen, solltet ihr unbedingt auf dieses Hormonorgan achten. Ist die Schilddrüse aus dem Gleichgewicht, kann die Fett- und Feuchtigkeitsproduktion nachlassen, Haut und Schleimhäute können vorzeitig altern, der pH-Wert der Haut kann sich verschieben, die Hautschutzbarriere wird beschädigt und der Säure-Schutzmantel der Haut kann verlorengehen. Nicht zu vergessen: Auch Haarausfall zählt zu Symptomen einer gestörten Schilddrüsenfunktion. Leider zahlen Krankenkassen beim Hausarzt nicht alle Blutwerte, die wichtig sind, um eine aussagekräftige Diagnose zur Schilddrüse zu bekommen. Wenn euch das interessiert, schaut euch dazu gerne das Video von Doc Thiemo Osterhaus oder das Gespräch über Hormone und Schilddrüse zwischen Doc Thiemo und Dr. Helena Orfanos-Boeckel an.

Beratet euch mit euren behandelnden Ärzten, inwieweit auch eventuell eine Hormonersatztherapie (nur mit bioidentischen Hormonen) sinnvoll sein kann. Ich weiß, dass das nicht für jede in Frage kommt, aber ich wollte diesen Aspekt hier nicht unerwähnt lassen.

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Haut in den Wechseljahren. Gepflegte Falten oder: wie wir gut älter werden. Ein Beitrag von Schminktante Anja Frankenhäuser.

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Pflege von außen


Auch bei der Hautpflege könnt ihr richtig viel machen, damit die Haut ganz lange in einem guten Zustand bleibt. Fangen wir mal beim Weglassen an:

Aggressive Reinigungsprodukte Haut“pflege“produkte, die harsche Tenside (Sodium Laureth Sulfate oder auch kurz SLS) enthalten, können die Hautschutzbarriere zerstören. Die Haut wird trocken – trockene Haut bekommt schneller Falten. Die Umweltgifte, die eindringen können, wenn die Schutzbarriere nicht intakt ist, wollen wir nicht vergessen. Die können am Ende für Irritationen und auch für die Hautalterung sorgen. Also besser weglassen. Bessere Alternative: Auf milde Tenside (das sind waschaktive Substanzen) wie z.B. Cocamidopropyl Betaine oder Sodium Cocoyl Glutamate achten. Die stehen in den meisten INCI-Listen recht weit vorne und sind gut erkennbar. Alles, was in Kombi mit „-laureth“‚ steht, solltet ihr meiden.
Das gilt auch für Feuchttücher zum Abschminken. Sie sind eine gute Notlösung, aber für den täglichen Gebrauch nicht empfehlenswert.

Meine Empfehlungen für eure Gesichtsreinigung: Cleanser von Beyer & Söhne, Gen-C von gitti, Glycerin+Apricot Foaming Cleanser, Jojoba+Neroli Cleansing Gel , Hyaluron+Aloe Face Wash (alle drei von Voyanics labs), Milde Reinigung von Skincerely Yours.

PEG-Emulgatoren: Sie schwächen die Hautbarriere! Synthetische PEGs (Polyethylenglykole) in Cremes und Co. binden hauteigene Fette. Kommt die Haut nach Verwendung eines PEG-Emulgators mit Wasser in Kontakt (Stichwort Gesichtsreinigung), werden diese gebundenen Fette aus der Haut ausgewaschen und stehen dort nicht mehr zur Verfügung. Mögliche Folge: Die Hautbarriere wird geschwächt oder zerstört. Zudem wirken PEGs penetrationsfördernd. Heißt: Die Haut wird durchlässiger für Wirkstoffe, UV-Strahlen oder Umweltgifte und kann dadurch unter Umständen empfindlicher auf andere Inhaltsstoffe reagieren.

Mineralöl-, paraffin- oder silikonhaltige Pflegeprodukte bilden einen undurchlässigen Film auf der Haut (aka Plastikfolie) und können die Haut langfristig austrocknen.

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Haut in den Wechseljahren. Gepflegte Falten oder: wie wir gut älter werden. Ein Beitrag von Schminktante Anja Frankenhäuser.

Stattdessen setzen wir ab sofort verstärkt auf hautbarrierestärkende Inhaltsstoffe!

Okay?

Ceramide, Ectoin, Phosphatidylcholin, Hyaluronsäure, natürliche Lipide, die reich an Ölsäuren und natürlichen Entzündungshemmern sind (Pflaumenkernöl, Sonnenblumenöl, Färberdistelöl, Borretschsamenöl), erledigen diese Aufgabe hervorragend!

Antioxidantien helfen, unseren Organismus zu schützen, indem sie freie Radikale abfangen und unschädlich machen. Freie Radikale sind instabile Moleküle, die wichtige Zellen des Körpers beschädigen. Sie entstehen als Nebenprodukt bei fast allen Stoffwechselprozessen in unserem Körper. Zu viele freie Radikale = oxidativer Stress. In der medizinischen Forschung geht man davon aus, dass oxidativer Stress einer der Hauptgründe für den menschlichen Alterungsprozess und viele gesundheitliche Beschwerden ist.
Antioxidantien schützen unsere Haut also vor vorzeitiger Alterung, verbessern die Hautelastizität, stärken die Hautbarriere und mindern Entzündungen.

Sie heißen u.a. Astaxanthin, Vitamin E, Coenzym Q10, Vitamin C, Retinol, Beta-Carotin oder Polyphenole.

Lasst uns mal (wieder) über UV-Strahlung reden. Hat man immer nicht so auf dem Schirm – gerade, wenn man nach langen und dunklen Wintermonaten das erste Licht und die ersten Sonnenstrahlen ungefiltert inhalieren möchte. Tatsache ist aber leider, dass übermäßige Sonneneinstrahlung eine der häufigsten Ursachen für eine geschädigte Hautbarriere ist. Das macht nicht nur alt, sondern hat auch Feuchtigkeitsverlust, Falten und Pigmentstörungen zur Folge. Die Gefahr, an Hautkrebs zu erkranken, ist durch UV-Strahlung deutlich erhöht. Deshalb immer an ausreichend hohen Sonnenschutz denken. Altersflecken und Pigmentstörungen, die ab 40 auftreten, sind möglicherweise die Folge von Jugendsünden.

Die Produkte aller Marken, mit denen ich seit langer Zeit zusammenarbeite, kümmern sich hervorragend um eure Hautbarriere und den Schutz eurer Haut! Ich nenne sie euch hier alle nochmal: Beyer & Söhne, cicé, colibri Skincare, gitti, holistic/berlin, Micaraa, Oliveda, Skincerely Yours, Voyanics labs.

Bitte achtet beim Zusammenstellen eurer Hautpflegeroutinen auf eine vernünftige Kombination von Wirkstoffen. Viel hilft nicht immer viel und nicht jeder Wirkstoff kann mit einem anderen in einer Hautpflegeroutine verwendet werden, ohne die Haut zu reizen. Bitte deshalb immer schön die Anwendungshinweise auf den Verpackungen lesen oder hier auf dem Blog schlau machen.

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Haut in den Wechseljahren. Gepflegte Falten oder: wie wir gut älter werden. Ein Beitrag von Schminktante Anja Frankenhäuser.

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Sport für die Haut


Ihr habt ganz richtig gelesen.

Wer Sport macht, lässt Muskeln wachsen und versorgt sie und die Haut mit Sauerstoff. Konturen werden straffer und die Oberfläche wirkt glatter. Natürlich bewegen wir unser Gesicht auch den lieben langen Tag. Offenbar liegen wir aber auch da immer noch unter unseren Möglichkeiten.

Gua Sha-Massagen zur Entspannung der Faszien und Gesichtszüge.

Dry Brushing (kräftiges Bürsten) von Gesicht und Körper soll die Blutzirkulation anregen, das Hautbild verbessern und den Organismus bei seiner Entgiftungsarbeit unterstützen.

Schlussendlich Face Yoga. Denn was für den Körper gut ist, können wir locker im Gesicht fortsetzen. Auch wenn wir dabei manchmal sehr lustig aussehen werden. Face Yoga kann feine Gesichtsmuskeln gezielt stärken und Verspannungen lösen. Wer täglich 5 Minuten übt, kann bereits Ergebnisse sehen, heißt es.

Ich selbst nutze ganz häufig die schönen Face Training-Einheiten mit Daniela Mellis von holistic/berlin und bin immer wieder überrascht, wie gut diese Stunden meiner Haut und meinem System tun. Wenn ihr interessiert seid, findet ihr unter „Memberships“ mehr Infos.

Jetzt hoffe ich, dass dieser Beitrag ein bisschen Licht ins Dunkel der Hautalterung bringen konnte. Solltet ihr noch Fragen haben, hinterlasst bitte gerne einen Kommentar.

Alles Liebe, Eure Anja

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5 Comments
  • Christine
    März 10 2024

    Liebe Anja,
    vielen Dank für den interessanten Artikel und die Arbeit, die dahinter steckt. Es sind in den letzten Jahren so viele neue Produkte auf den Markt gekommen, dass man den Überblick verliert. Ich probiere gerne Neues aus, dadurch habe ich mehrfach die Produktlinien gewechselt. Mit jetzt 65 Jahren verwende ich noch Drunk Elephant und wieder Rosental Organics. Die neuen Produkte von Dr. Emi Arpa finde ich auch sehr interessant. Hast du diese Produkte auch schon einmal getestet und sollte man vermeiden mehrere Produktlinien miteinander zu „vermischen“? Ich wünsche dir einen schönen sonnigen Sonntag!

  • Lydia
    März 10 2024

    Guten Morgen, Anja herzlichen Dank für die gut verständliche Zusammenfassung! Bei Dir habe ich echt schon so viel Sinnvolles und Hilfreiches gelernt – Merci! Tatsächlich hat meine Oma immer schon gesagt, dass Pflege das Wichtigste ist- ohne nützt auch Makeup nix. Und wenn wir uns gut um unser Zuhause Körper kümmern, hilft das bestimmt, gut alt zu werden. Einen schönen Sonntag allen

  • Wow, so ein gut gelaunter und lehrreicher Beitrag! Danke, hat Spaß gemacht zu lesen und ich hab‘ noch was gelernt. Gratulation.

  • Coralie_17
    März 12 2024

    Liebe Anja,
    toller Beitrag, hört sich nach viel Arbeit an ( das Verfassen) .. jetzt muss ich mal auf die Inhaltslisten meiner Cremes schauen
    Vielen Dank, lg Angelika

  • Simone
    März 29 2024

    Das ist ein wirklich toller Beitrag .
    Ich benutze seit den Wechseljahren sogar nur noch Pflege ohne Konservierung , für mich ein Gamechanger